Entgegen dem Koalitionsvertrag: Bundeswehr zieht in NRW immer mehr Minderjährige ein!

Düsseldorf - Die Zahl der minderjährigen Bundeswehrrekruten ist in den vergangenen Jahren bundes- und landesweit gestiegen.

Insgesamt hatten im vergangenen Jahr etwas mehr Soldatinnen und Soldaten aus NRW ihren Dienst bei der Bundeswehr angetreten als 2022.
Insgesamt hatten im vergangenen Jahr etwas mehr Soldatinnen und Soldaten aus NRW ihren Dienst bei der Bundeswehr angetreten als 2022.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Von den 4356 Rekruten, die 2023 aus Nordrhein-Westfalen neu eingestellt worden sind, war etwa jeder zehnte zu dem Zeitpunkt erst 17 Jahre alt. Das geht aus Zahlen hervor, die das Bundesverteidigungsministerium auf Anfrage mitgeteilt hat. NRW, das rund ein Viertel der gut 18.800 bundesweiten Neueinstellungen stellt, liegt damit im Bundesschnitt.

SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag im Bund vereinbart, dass Ausbildung und Dienst an der Waffe volljährigen Soldatinnen und Soldaten vorbehalten sein sollen.

Das Verteidigungsministerium erklärte nun, dass 17 Jahre alte Bewerber nur dann eingestellt würden, "wenn sie ein umfassendes physisches und psychologisches Eignungstestverfahren bestehen".

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Die militärische Ausbildung der Minderjährigen berücksichtige zudem umfangreiche Schutzregelungen für die Minderjährigen: "Konkret heißt das: keine Teilnahme an Wachdiensten oder Auslandseinsätzen, Gebrauch der Waffe nur für Ausbildungszwecke."

Insgesamt hatten im vergangenen Jahr etwas mehr Soldatinnen und Soldaten aus NRW ihren Dienst bei der Bundeswehr angetreten als 2022 (4317). 2021 hatte die Zahl hier mit insgesamt 4628 Rekruten allerdings höher gelegen.

Der Frauenanteil ging im Jahresvergleich von 16 auf 14 Prozent zurück, ähnlich wie im bundesweiten Trend.

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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