Redeschlacht von Scholz und Merz im Bundestag: Erinnert mich an Alice im Wunderland

Berlin - Scholz gegen Merz, Merz gegen Scholz. Bei einer Debatte über die Politik der Bundesregierung haben es sich Kanzler Olaf Scholz (64, SPD) und Widersacher Friedrich Merz (66, CDU) am Mittwochvormittag im Bundestag richtig besorgt. Während der eine über verpasste Chancen schimpfte, fabulierte der andere über Alice im Wunderland.

Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD, l.) und CDU-Chef Friedrich Merz (66) im direkten Duell.
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD, l.) und CDU-Chef Friedrich Merz (66) im direkten Duell.  © Montage: Kay Nietfeld/dpa

Aber der Reihe nach: In seiner Rede zum Auftakt der Debatte warf CDU-Chef Merz dem Kanzler vor, nach dessen Ankündigung der Zeitenwende viele Chancen liegen gelassen zu haben. So hätte Scholz wenigstens einmal eine Rede halten müssen, "die die besten Kräfte unseres Landes mobilisiert".

"Stattdessen versinken Sie mit Ihrer Koalition im ständigen Streit Ihrer Ressortminister und in einem immer deutlicher werdenden Vertrauensverlust der Bevölkerung und unserer europäischen Nachbarn und Freunde in die Lösungskompetenz und in die Verlässlichkeit dieser Bundesregierung."

Auf das geplante Sondervermögen für die Bundeswehr ging Merz ebenso ein. Hier warf er dem Kanzler Wortbruch vor. Der Verteidigungshaushalt steige nicht wie verabredet um mindestens zwei Prozent, sondern er sinke um fast 300 Millionen Euro, behaupte der CDU-Chef.

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"Das ist ein grober Wortbruch gegenüber dem Parlament und vor allem gegenüber der Bundeswehr."

Auch der Umgang mit den Zusagen und der Umgang mit den Partnern in EU und NATO löse zu Recht Befremden und Misstrauen aus. Wie solle man so im Rahmen des Bündnisses glaubwürdig bleiben, befürchtet Merz.

Scholz wähnt Merz im Wunderland

Und Scholz? Der konterte Merz mit einem Kinderfilm-Vergleich. Dessen Rede habe ihn an "Alice im Wunderland" erinnert. "Was in Wahrheit groß ist, das reden Sie klein, und umgekehrt. Was eigentlich passiert ist und wer dafür verantwortlich war, das alles verschwimmt. Und was zunächst logisch klingt, ist in Wahrheit blanker Unsinn."

Titelfoto: Montage: Kay Nietfeld/dpa

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