Trotz Ukraine-Krieg: Zuletzt immer weniger Bundeswehr-Rekruten aus NRW

Düsseldorf - Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs haben 2022 in Nordrhein-Westfalen 4317 neue Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr angetreten.

SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, dass der Dienst an der Waffe volljährigen Soldatinnen und Soldaten vorbehalten sein soll.
SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, dass der Dienst an der Waffe volljährigen Soldatinnen und Soldaten vorbehalten sein soll.  © Stefan Sauer/dpa

Das entspricht einen Rückgang bei den Rekrutenzahlen um knapp sieben Prozent im Vergleich zu 2021. In NRW verlief die Entwicklung somit entgegen dem bundesweiten Trend, wie aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hervorgeht.

Im bundesweiten Schnitt stieg die Zahl der Rekruten demnach um rund zwölf Prozent an, in allen Bundesländern außer Bremen und NRW wurde ein Anstieg verzeichnet. Aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland NRW kamen 2022 aber nach wie vor die meisten neuen Soldatinnen und Soldaten (Platz zwei: Niedersachsen mit 2463 Rekruten).

699 Frauen fingen im vergangenen Jahr in NRW als Soldatinnen an. Der Frauenanteil betrug somit rund 16 Prozent. Rund acht Prozent (358) der neuen Rekrutinnen und Rekruten waren erst 17 Jahre alt.

Kampfhubschrauber der Bundeswehr im Tiefflug über Nordthüringen
Bundeswehr Kampfhubschrauber der Bundeswehr im Tiefflug über Nordthüringen

Das Verteidigungsministerium teilte mit, dass die unter 18-Jährigen keinen Dienst leisten, "der den selbstständigen Gebrauch der Waffe fordern könnte".

Zahl der neuen Bundeswehr-Rekruten in NRW schwankend

SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag im Bund vereinbart, dass Ausbildung und Dienst an der Waffe volljährigen Soldatinnen und Soldaten vorbehalten sein sollen.

Unter den Rekruten des vergangenen Jahres aus NRW waren 1839 Soldatinnen und Soldaten auf Zeit, 2281 freiwillige Wehrdienstleistende sowie 197 freiwillige Wehrdienstleistende im Heimatschutz.

Im Jahr 2019 vor der Corona-Pandemie hatte es 4005 Rekruten aus NRW gegeben. 2020 sank die Zahl auf 3616, stieg 2021 auf 4628 an und sank im vergangenen Jahr auf 4317.

Titelfoto: Stefan Sauer/dpa

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