Nach Nord-Stream-Sprengung: Mutmaßlicher Mittäter festgenommen!

Italien - Wird das Rätsel rund um die gesprengten Nord-Stream-Pipelines nun aufgeklärt?

Im September 2022 wurden die Nord-Stream-Gas-Pipelines in der Ostsee mithilfe von Sprengstoff beschädigt.  © -/Danish Defence Command/dpa

In der italienischen Provinz Rimini haben Polizisten einen Mann aus der Ukraine festgenommen, der an der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines im September 2022 beteiligt gewesen sein soll.

Dem ukrainischen Staatsangehörigen Serhii K. wird vorgeworfen, zu der Gruppe gehört zu haben, die nahe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm Sprengsätze an Nord Stream 1 und Nord Stream 2 platzierte.

"Bei dem Beschuldigten handelte es sich mutmaßlich um einen der Koordinatoren der Operation", teilte die Bundesanwaltschaft mit. Man habe eng mit dem Dienst für Internationale polizeiliche Zusammenarbeit kooperiert, so die Behörde.

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Die Gruppe startete damals von Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) mit der Segeljacht "Andromeda" zum späteren Anschlagsort. Um nicht aufzufliegen, wurde die Jacht mit Hilfe von gefälschten Ausweisdokumenten über Mittelsmänner bei einem deutschen Unternehmen angemietet.

Die Bundesanwaltschaft Karlsruhe wirft dem Verdächtigen unter anderem das gemeinschaftliche Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindliche Sabotage vor.

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Die Gasempfangsstation am Standort Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern.  © Stefan Sauer/dpa

Sprengung von Nord Stream beendete die Erdgasversorgung aus Russland

Nach dem Anschlag wurden vier Lecks an drei der insgesamt vier Leitungen der Nord-Stream-Pipelines registriert. Durch Nord Stream 1 floss zuvor russisches Erdgas nach Deutschland.

Nord Stream 2 war jedoch aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine und der daraus resultierenden politischen Streitigkeiten noch nicht in Betrieb genommen.

Serhii K. wird nun aus Italien an Deutschland überstellt und dort einem Ermittlungsrichter vorgeführt.

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