Früher als gedacht: ARD umgeht Protestaktion bei Sommerinterview mit Grünen-Chef
Berlin - Aufgrund einer angekündigten Protestaktion hat die ARD das Sommerinterview mit dem Co-Chef der Grünen, Felix Banaszak (35), überraschend früher aufgezeichnet.
Alles in Kürze
- ARD verlegt Sommerinterview mit Grünen-Chef vor.
- Pro-Atomkraft-Initiative hatte Protestaktion angekündigt.
- Interview wurde früher als geplant aufgezeichnet.
- Demonstranten kamen zu spät zum Ort.
- ARD wollte Störung wie bei AfD-Interview vermeiden.

Für das eigentlich am Sonntagnachmittag geplante Sommerinterview hatte die Pro-Atomkraft-Initiative "Nuklearia e.V." eine Protestaktion angekündigt.
Um das Interview ohne Störung durchführen zu können, hat der öffentlich-rechtliche Sender sich offenbar dazu entschieden, das Gespräch mit dem Grünen-Politiker früher als geplant aufzuzeichnen, wie die Nachrichtenagentur "dts" berichtete.
Demnach habe die ARD das Sommerinterview vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus bereits am Morgen durchgeführt.
Demonstranten seien zu dem Zeitpunkt nicht auf der anderen Seite der Spree gewesen. Bilder zeigen, wie eine Handvoll Demonstranten erst am Nachmittag vor Ort eingetroffen ist - wohl umsonst.
Zuletzt wurde das Sommerinterview mit AfD-Chefin Alice Weidel (46) von massivem Protest begleitet, sodass sich Politikerin und Moderatorin teilweise nur schwer verstehen konnten. Dies wollte die ARD diesmal offenbar verhindern.

Ein Sprecher des Senders erklärte gegenüber dem "Spiegel": "Die jeweilige Aufzeichnungszeit der Interviews variiert, wie in den vergangenen Jahren auch, von Gast zu Gast."
Titelfoto: Joerg Carstensen/dpa, Michael Kappeler/dpa