AfD-Mann und Maskengegner Thomas Seitz liegt offenbar wegen Corona Im Krankenhaus

Lahr - Der AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz (53) hat sich offenbar mit dem Coronavirus infiziert.

Soll sich mit dem Coronavirus infiziert haben: Bundestagsabgeordneter Thomas Seitz (53, AfD).
Soll sich mit dem Coronavirus infiziert haben: Bundestagsabgeordneter Thomas Seitz (53, AfD).  © Kay Nietfeld/dpa

Dies meldete die Lahrer Zeitung. Dem Bericht nach wird der Politiker, der für seine Anti-Masken-Reden bekannt ist, in einem Krankenhaus im baden-württembergischen Lahr behandelt.

Von offizieller Seite wurde die Covid-19-Erkrankung bisher allerdings noch nicht bestätigt.

Nur so viel: Laut einem Sprecher des Abgeordnetenbüros von Seitz in Berlin leide der AfD-Mann nur an einer Grippe.

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Fest steht aber, dass sich der AfD-Politiker krankgemeldet hat.

Seitz machte sich in der Vergangenheit immer wieder über den Mund-und-Nasen-Schutz lustig.#

Einmal trug er im Bundestag eine Maske mit der Aufschrift "Danke MRKL", daneben war ein Nashorn mit Maske abgebildet.

Außerdem gehört er zum völkisch-nationalistischen Flügel der AfD.

Update: 13.20 Uhr

Grippe-Aussage: Büroleitung widerspricht

Thomas Seitz im Juli im Bundestag.
Thomas Seitz im Juli im Bundestag.  © Christophe Gateau/dpa

Am Donnerstagmittag erreichte TAG24 eine Mitteilung aus dem Büro von Seitz.

"Der Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz befindet sich seit dem 12. Dezember 2020 in stationärer Behandlung", heißt es darin. "Ein zuvor bei ärztlicher Konsultation erfolgter Corona-Test war positiv".

Da die bisherige Berichterstattung nur zum Teil den Tatsachen entspreche, nehme die Büroleitung wie folgt Stellung:

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"Da die Büroleitung in dem Fall bisher keine Stellungnahme abgegeben hatte, weisen wir es als unwahr zurück, die Krankheit von Herrn Seitz als 'Grippe' bezeichnet zu haben. Es hat uns überrascht, dass offenbar versucht wurde, Quellen innerhalb des Klinik-Umfeldes ausfindig zu machen, um daraus in kürzester Zeit einen Artikel zu veröffentlichen", schreibt Seitz' persönlicher Referent Tobias Corbe.

Man gewinne den Eindruck, dass die Erkrankung des AfD-Politikers "für eine Aufmerksamkeit herhalten soll, die bei der Berichterstattung über die politische Arbeit zum Corona-Thema von Herrn Seitz sonst gerne vermieden wird".

Eine umfängliche Berichterstattung über das Corona-Thema würde demnach etwa erwähnen, dass insbesondere die AfD-Fraktion und Seitz Anfang des Jahres vor dem Virus gewarnt oder eine ständige Evaluation des Pandemie- Fortschrittes durch die Bundesregierung gefordert hätten. "Da die Regierungsparteien darauf nicht reagiert haben, wurde wertvolle Zeit für effektive Maßnahmen vergeben."

Weiter heißt es: "Der Versuch einen Zusammenhang zwischen der Erkrankung von Herrn Seitz und seiner politischen Arbeit zu konstruieren macht uns betroffen. Dies wäre vermeidbar, wenn man die Position von Herrn Seitz im zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhang betrachten würde."

Die Prognose für eine zügige Genesung sei laut Auskunft der behandelnden Ärzte günstig.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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