Boykott von "Müller Milch" und "Landliebe" wegen AfD-Kontakten?

Deutschland - Es geht um die in Teilen gesichert rechtsextremistische AfD und so bekannte Marken wie "Müller Milch", "Weihenstephan" und "Landliebe" - ein Boykott-Aufruf steht im Raum!

Alice Weidel (44), Bundessprecherin der AfD und Co-Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion, hat sich offenbar schon mehrmals mit dem Molkerei-Unternehmer und Milliardär Theo Müller getroffen.
Alice Weidel (44), Bundessprecherin der AfD und Co-Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion, hat sich offenbar schon mehrmals mit dem Molkerei-Unternehmer und Milliardär Theo Müller getroffen.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Hinter den deutschlandweit bekannten Marken für Molkereiprodukte steht die "Unternehmensgruppe Theo Müller" des 83-jährigen gleichnamigen Milliardärs.

Dieser hat einem Interview mit dem "Handelsblatt" offen eingeräumt, dass er Kontakt zu Alice Weidel (44) hat, der Co-Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion und Bundessprecherin der Partei.

Die 44-Jährige und der Molkerei-Unternehmer, dessen Vermögen auf etwa 1,3 Milliarden Euro geschätzt wird, haben demnach in einem Restaurant gemeinsam gespeist - und es war wohl nicht das erste Treffen Müllers mit der AfD-Politikerin.

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"Bei den Gesprächen mit Frau Dr. Weidel galt mein Interesse dem Programm der AfD sowie ihrer persönlichen Ansicht zur aktuellen Politik", sagte der 83-Jährige dem Handelsblatt. Der Unternehmer betonte aber auch, dass er die "Alternative für Deutschland" nicht mit Spenden unterstützte.

Theo Müller wurde auch schon früher eine gewisse Nähe zu rechtsextremistischen Kreisen nachgesagt.

Der Hashtag #Müllermilchboykott existiert bereits

Der Linken-Politiker Lorenz Gösta Beutin (45) rief offen zu einem Boykott der Marken "Müller Milch", "Weihenstephan" und "Landliebe" auf.
Der Linken-Politiker Lorenz Gösta Beutin (45) rief offen zu einem Boykott der Marken "Müller Milch", "Weihenstephan" und "Landliebe" auf.  © Britta Pedersen/dpa

Auf der Social-Media-Plattform "X" (vormals Twitter) sorgte der Handelsblatt-Bericht bei zahlreichen Nutzern für Aufregung. Der Hashtag #Müllermilchboykott existiert bereits.

Lorenz Gösta Beutin (45), stellvertretender Vorsitzender der Partei Die Linke, rief in einer "X"-Nachricht wörtlich zu einem solchen Boykott auf: "Leute wie Müller waren es, die dem deutschen Faschismus den Weg gebahnt haben. Ja, man muss ihnen das Handwerk legen, aber derweil ist es schon mal eine gute Sache, Produkte von #MuellerMilch, #Weihenstephan oder #Landliebe nicht mehr zu kaufen. Danke."

Die bekannte Grünen-Politikerin Renate Künast (67) forderte auf "X" zwar nicht direkt einen Boykott, stellte aber die Verknüpfung zwischen der AfD und Theo Müller ausdrücklich unter Nennung der Marken "Müller Milch", "Landliebe" und "Weihenstephan" her.

Eine gegenläufige Tendenz gibt es jedoch auch schon: Diverse "X"-Nutzer, die offensichtlich Sympathien für die AfD hegen, agitieren offen gegen einen Boykott von Produkten der "Unternehmensgruppe Theo Müller".

Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa

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