CSU teilt gegen AfD-Jugend aus: "Generation Braunschnabel"

Von Christoph Trost

München - CSU-Generalsekretär Martin Huber (48) hat den bayerischen AfD-Nachwuchs vor dessen geplanter Neugründung am Samstag scharf attackiert.

CSU-Generalsekretär Martin Huber (48) findet deutliche Worte für die geplante Neugründung der AfD-Jugend in Bayern.  © Peter Kneffel/dpa

"Die Neugründung der AfD-Jugendorganisation ist nichts anderes als alter Mief unter vermeintlich neuem Gewand", sagte Huber.

"Die 'Generation Deutschland' ist in Wirklichkeit die 'Generation Braunschnabel' - jung, unerfahren und rückwärtsgewandt bis in die dunkelste Zeit deutscher Geschichte", sagte Huber und warnte: "Sie will alles, wofür dieses Land steht, zerstören und im Chaos versenken. Die AfD richtet Deutschland zugrunde."

Die neue Jugendorganisation der AfD, Generation Deutschland, will am Mittag in Greding einen bayerischen Landesverband gründen.

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Als Landesvorsitzender will der Landtagsabgeordnete Franz Schmid kandidieren, der vom Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz beobachtet wird. Schmid, der schon Landesvorsitzender der Vorgängerorganisation (Junge Alternative) war, hatte seine Kandidatur Anfang Dezember auf X erklärt. Am Rande des Treffens im mittelfränkischen Greding soll es eine größere Gegendemonstration geben.

Journalisten sind nach Angaben Schmids nicht zu dem Gründungstreffen zugelassen. Er begründete dies damit, dass man nicht genügend Platz habe.

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CSU-Generalsekretär: Jugend nicht den Verfassungsfeinden überlassen

Der Landtagsabgeordnete Franz Schmid (26, AfD) will an die Spitze der neuen Jugendorganisation.  © Peter Kneffel/dpa

CSU-Generalsekretär Huber griff die AfD scharf an: "Wer, wie die AfD aus der Nato raus, den Euro abschaffen und den Russen den roten Teppich ausrollen will, macht keine Politik für die junge Generation, sondern verrät ihre Zukunft."

Er sagte: "Wir werden unsere Jugend nicht den Verfassungsfeinden überlassen, sondern mit unserer Politik für alle Generationen dafür sorgen, dass junge Menschen in diesem Land eine Chance haben und in Freiheit leben können."

Die Junge Alternative hatte sich im Frühjahr aufgelöst, die AfD hatte sich zuvor von ihr getrennt. Die JA war als eigenständiger Verein nur lose an die AfD angebunden gewesen. Die AfD hatte deshalb wenig Einfluss auf das Verhalten der JA. Mitglied in der neuen Jugendorganisation, deren Bundesverband Ende November gegründet wurde, kann in der Regel nur noch sein, wer auch in der AfD ist.

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Die Organisation ist ein "rechtlich unselbstständiger Teil der Partei", heißt es in der eigens geänderten AfD-Satzung. Verstöße gegen Regeln oder Fehlverhalten können somit geahndet werden bis hin zum Parteiausschluss.

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