Ungewöhnlicher Zoff in NRW: AfD streitet mit Landtag um Weihnachtsbaum-Verbot
Von Oliver Auster
Düsseldorf - Ungewöhnlicher Streit im Düsseldorfer Landtag: Die Verwaltung hat vor einer AfD-Veranstaltung einen Weihnachtsbaum aus dem Plenarsaal entfernen lassen. Der Landtag sagt: um das Parkett zu schonen. Die AfD wittert einen Kampf gegen den Weihnachtsbaum als politisches Symbol.
Hintergrund: Die AfD-Fraktion hatte vergangenen Donnerstag zu einer Veranstaltung im Plenarsaal unter dem Motto "Weihnachten im Schatten des Terrors" eingeladen. Bei der Reservierung des Plenarsaals einige Tage zuvor hatte die Fraktion nach eigenen Angaben bereits den Weihnachtsbaum als Dekoration angemeldet - und mündlich ein Verbot von der Landtagsverwaltung kassiert.
Da es auf Nachfrage keine schriftliche Begründung der Verwaltung gegeben habe, habe man den Baum am Donnerstag trotzdem aufgestellt, so der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Christian Loose (50).
Der Landtag habe sofort das Entfernen gefordert. "Weil das nicht binnen weniger Minuten passierte, schafften Mitarbeiter des Landtags die Tanne raus", so Loose. Er ist überzeugt: "Man wollte den Weihnachtsbaum als politisches Symbol nicht im Plenarsaal haben."
Der Landtag stellt das ganz anders dar: "Grundsätzlich sind bei Veranstaltungen von Fraktionen im Plenarsaal keine Aufbauten oder das Aufstellen von Pflanzen zugelassen, um den Parkettboden des renovierten Plenarsaals vor Beschädigungen zu schützen", so ein Sprecher.
Tanne wird vor den Plenarsaal gebracht
Vor dem Saal sei das kein Problem, betonte der Sprecher: "Daher wurde der Baum vom Inneren des Plenarsaals in die Nähe des Plenarsaal-Eingangs, also innerhalb des Gebäudes, gebracht und dort gut sichtbar aufgestellt."
Insgesamt gebe es im Parlamentsgebäude übrigens mehrere Tannen: "Der Landtag selbst hat zwei geschmückte Weihnachtsbäume aufgestellt, die Fraktionen schmücken ihre Bereiche mit Bäumen und am Vorplatz des Landtags steht ebenfalls ein beleuchteter Weihnachtsbaum."
Titelfoto: Bildmontage: --/AfD Fraktion/dpa, Henning Kaiser/dpa
