Grünen-Anwalt kassiert Shitstorm nach Tweet über an Corona verstorbenen AfD-Politiker

Leipzig - Nach einem pietätlosen Post auf Twitter hat der Leipziger Grünen-Anwalt Jürgen Kasek (41) die Wut zahlreicher User im Internet auf sich gezogen.

Jürgen Kasek ist mit einem seiner jüngsten Tweets wohl einen Schritt zu weit gegangen.
Jürgen Kasek ist mit einem seiner jüngsten Tweets wohl einen Schritt zu weit gegangen.  © Bildmontage: Screenshot Twitter/Jürgen Kasek, Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Am Sonntag war der Rastatter AfD-Politiker Roland Oberst (†68) im Folge einer mehrwöchigen Corona-Infektion verstorben. Dieser soll Medienberichten zufolge nicht geimpft gewesen sein und sich wiederholt kritisch über die Corona-Maßnahmen geäußert haben.

Am Abend des selben Tages dann teilte der Leipziger Stadtrat einen Artikel über das Ableben des AfD-Mannes und versah seinen Post mit dem Kommentar "Corona hat mehr gegen Nazis getan als Sicherheitsbehörden".

Das zog eine Welle der Empörung nach sich, vielfach wurde der Tweet im Netz geteilt. "Wer sich über den Tod eines Menschen erfreut, ist vieles, aber sicherlich kein Demokrat!", schrieb ein User auf Twitter; "Menschenverachtung pur!", kommentierte ein weiteres Profil dazu.

AfD-Abgeordnete vor dem Landtag in Stuttgart angegriffen
AfD AfD-Abgeordnete vor dem Landtag in Stuttgart angegriffen


Kasek über Tweet: "Nicht sehr schicklich, vermutlich auch pietätlos"

Kasek selbst merkte auch schnell, dass er mit dieser Pointe über sein Ziel hinausgeschossen war: Noch in der Nacht zum Montag löschte er den Tweet und entschuldigte sich ausführlich auf seinem Profil.

"Ein AfD Mitglied und Coronaleugner ist an Corona gestorben. Parallel dazu haben seine Kollegen weiterhin die Gefährlichkeit geleugnet. Ich habe das überspitzt formuliert aufgegriffen. Nicht sehr schicklich, vermutlich auch pietätlos. Ist so", schrieb der Stadtrat. Auch sprach der 41-Jährige allen Opfern der Corona-Pandemie sein Beileid aus - "ausdrücklich auch solchen, die die Pandemie leugnen und mit ihrem Verhalten zur Gefahr für Andere werden", so das Statement des Grünen-Politikers.

Sich schadenfroh über den Tod eines Menschen zu äußern - egal welcher Partei - geht natürlich trotzdem nicht. Diese Lektion wird der Leipziger Rechtsanwalt nach dem Backlash seines Tweets wohl gelernt haben.

Jürgen Kasek war zwischen 2014 und 2018 als Vorstandssprecher des Landesverbandes der Grünen tätig und sitzt nun für selbige Partei im Leipziger Stadtrat. Als seine Kernthemen gelten Umweltaktivismus und der Kampf gegen Rechtsextremismus.

Titelfoto: Bildmontage: Screenshot Twitter/Jürgen Kasek, Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Mehr zum Thema AfD: