Gießen - Am Wochenende soll die "Generation Deutschland" als neue Jugendorganisation der in Teilen rechtsextremen AfD gegründet werden, massive Gegenproteste sind angekündigt. Die Polizeigewerkschaft befürchtet Krawalle und Gewalt!
Die Gründung der neuen AfD-Jugendorganisation im mittelhessischen Gießen sei ein politisch aufgeladenes Großereignis, "entsprechend groß" sei die Verantwortung für die vor Ort eingesetzten Polizisten, betonte Alexander Glunz, der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Hessen, am Freitag.
Die DPolG Hessen befürchte Krawalle und Ausschreitungen und richte sich daher mit einem "deutlichen Appell an alle Teilnehmer - gleich welcher politischen Überzeugung", hieß es weiter.
Wer seine politischen Anliegen auf die Straße trage, übernähme damit auch Verantwortung. "Auseinandersetzungen gehören in den demokratischen Diskurs, nicht auf die Straße. Ein friedlicher Verlauf ist kein Automatismus, sondern eine bewusste Entscheidung jedes Einzelnen", betonte Glunz.
Die hessische Sektion der Deutschen Polizeigewerkschaft erwarte sowohl von den Unterstützern der AfD als auch von den Demonstrierenden Einsicht und "dass beide Seiten ihren Beitrag leisten", damit am Ende jeder wieder sicher nach Hause komme.
Junge Alternative für Deutschland galt als "gesichert rechtsextremistisch"
Das Protest-Bündnis "Widersetzen" hat groß angelegte Demonstrationen gegen die Gründung der "Generation Deutschland" am Samstag und Sonntag in Gießen angekündigt.
Neben antifaschistischen Gruppen gehören auch Jugendorganisationen anderer Parteien, Gewerkschafter, lokale Vereine und Hochschulgruppen zu dem Zusammenschluss.
Die AfD braucht eine neue Jugendorganisation, nachdem die bisherige mit dem Namen "Junge Alternative für Deutschland" (JA) sich am 31. März selbst aufgelöst hatte.
Die JA war im April 2023 vom Bundesamt für Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuft worden.