Wähler von AfD und Grünen: Studie offenbart undemokratische Gemeinsamkeit

Dresden - Laut einer neuen Studie des Forschungszentrums "MIDEM" an der TU Dresden haben Anhänger von AfD und Grünen eine Gemeinsamkeit, die beiden Lagern nicht schmecken dürfte.

Laut einer Studie des Dresdner Forschungszentrums "MIDEM" sind AfD- und Grünen-Anhänger besonders anfällig für eine affektive Polarisierung. (Symbolfoto)
Laut einer Studie des Dresdner Forschungszentrums "MIDEM" sind AfD- und Grünen-Anhänger besonders anfällig für eine affektive Polarisierung. (Symbolfoto)  © Jacob Schröter/dpa

Am Dienstag veröffentlichte MIDEM unter der Leitung des Politikwissenschaftlers Prof. Dr. Hans Vorländer (71) das sogenannte "Polarisierungsbarometer 2025".

Zentrale Ergebnisse der Befragung sind etwa, dass über 81 Prozent der Deutschen die Gesellschaft als gespalten empfinden und dass dem Streitthema Migration dabei das größte Spaltungspotenzial zugeschrieben wird.

Die Studie unterscheidet zwischen einer mehr oder weniger zu einer Demokratie zugehörigen "ideologischen Polarisierung" (inhaltliche Meinungsunterschiede) und einer der Demokratie eher schadenden "affektiven Polarisierung" (emotionale Abwertung Andersdenkender). Und hier wird es interessant.

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Den erhobenen Daten zufolge ist die Ablehnung von Andersdenkenden unter den Anhängern von AfD und Grünen nämlich ähnlich stark ausgeprägt. Bei Wählern von Union, SPD oder FDP waren die Werte der affektiven Polarisierung dagegen deutlich geringer.

Besonders beim Thema Klimaschutz tendieren AfD- und Grünen-Anhänger überdurchschnittlich oft dazu, jene Menschen, die hier eine andere politische Meinung als sie selbst vertreten, als ihre Feinde zu betrachten.

Affektive Polarisierung: Diese Bevölkerungsgruppen sind besonders anfällig

Geht es um das Thema Klimaschutz, werden Andersdenkende für Grünen-Wähler oft zu Feinden. (Symbolfoto)
Geht es um das Thema Klimaschutz, werden Andersdenkende für Grünen-Wähler oft zu Feinden. (Symbolfoto)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Drei Bevölkerungsgruppen sind laut dem Polarisierungsbarometer dabei besonders anfällig für eine Abwertung Andersdenkender.

"Insgesamt zeigen ältere Menschen, Männer und Geringverdienende die höchsten affektiven Polarisierungswerte. Auffällig: Wer sich politisch klar 'links' oder 'rechts' verortet, ist stärker polarisiert - am rechten Rand allerdings deutlich stärker", schrieb MIDEM in einer Mitteilung.

Titelfoto: Bildmontage: Karl-Josef Hildenbrand/dpa, Jacob Schröter/dpa

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