Wie das BSW in Dresden zur Konstante werden will
Dresden - Mit Einzügen in den Dresdner Stadtrat sowie Landtag feierte das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im vergangenen Jahr aus dem Stand heraus beeindruckende Erfolge.
Alles in Kürze
- BSW will in Dresden zur Konstante werden
- Fraktionschef Ralf Böhme betont Weitermachen
- BSW setzt auf Vernunft und Gerechtigkeit
- Stärkung der Sportinfrastruktur geplant
- Kreisverband gegründet, OB-Kandidat in Planung

Doch nach dem hauchdünnen Scheitern bei der Bundestagswahl und den Querelen um die Parteigründerin herrscht Katerstimmung - wie geht es jetzt in Dresden mit der neuen politischen Kraft weiter?
Bleibt das BSW ein One-Hit-Wonder? "Nein, wir machen weiter", betont Fraktionschef Ralf Böhme (52), der vor einem Jahr mit vier Mitstreitern in den Stadtrat eingezogen war, auch ein Mandat im Landtag errang.
Man sei eine Kraft, die einen Gegenentwurf zu den etablierten Parteien biete. "Wir können und wollen uns nicht in ein Lager einsortieren", sagt Böhme, kritisiert ein "ausgeprägtes Lagerdenken" von CDU, SPD, Linken, Grünen und Co.
BSW setze auf Vernunft und Gerechtigkeit, ganz ohne rassistische und abwertende Herangehensweise, so Böhme. Auf internationaler Ebene bedeute das etwa die friedliche Kooperation zwischen den Ländern.

Das BSW plant, die Sportinfrastruktur zu stärken

In die Dresdner Politik habe man sich nach einem Jahr nun eingearbeitet, will künftig mehr eigene Akzente setzen. Ob Königsbrücker Straße, Carolabrücke, Robotron-Areal oder Digitalisierung: Das Tempo bei vielen Projekten sei deutlich zu langsam.
"Jahrelange Baugruben im Zentrum sind nicht gut", sagt der Bauingenieur (verheiratet, zwei Kinder, wohnt in Laubegast). "Wir wollen versuchen, Hürden wegzuräumen, auch bei der Verwaltung."
Das BSW plant, die Sportinfrastruktur zu stärken, sich für Schwimmhallen und Spielflächen einzusetzen. Das Ehrenamt solle aufgewertet werden, etwa mit neuen Anreizen wie freiem Eintritt in Einrichtungen.
Mit Blick aufs Superwahljahr 2029 stelle man sich nun in Dresden breiter auf. So gründete sich am Wochenende der Kreisverband. Auch bei der Aufstellung eines Dresdner OB-Kandidaten wolle man mitwirken, kündigt Böhme an.
Möglich sei ein eigener oder auch gemeinsamer Bewerber mit anderen Parteien.
Titelfoto: BSW Dresden