Wie das BSW in Dresden zur Konstante werden will

Dresden - Mit Einzügen in den Dresdner Stadtrat sowie Landtag feierte das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im vergangenen Jahr aus dem Stand heraus beeindruckende Erfolge.

Das Führungsteam im neuen BSW-Kreisverband in Dresden (v.l.): Holger Bohms, Wolfhard Hack, Evelina Geißler, Martin Jachmann und der Vorsitzende, Andreas Uhlig.
Das Führungsteam im neuen BSW-Kreisverband in Dresden (v.l.): Holger Bohms, Wolfhard Hack, Evelina Geißler, Martin Jachmann und der Vorsitzende, Andreas Uhlig.  © BSW Dresden

Doch nach dem hauchdünnen Scheitern bei der Bundestagswahl und den Querelen um die Parteigründerin herrscht Katerstimmung - wie geht es jetzt in Dresden mit der neuen politischen Kraft weiter?

Bleibt das BSW ein One-Hit-Wonder? "Nein, wir machen weiter", betont Fraktionschef Ralf Böhme (52), der vor einem Jahr mit vier Mitstreitern in den Stadtrat eingezogen war, auch ein Mandat im Landtag errang.

Man sei eine Kraft, die einen Gegenentwurf zu den etablierten Parteien biete. "Wir können und wollen uns nicht in ein Lager einsortieren", sagt Böhme, kritisiert ein "ausgeprägtes Lagerdenken" von CDU, SPD, Linken, Grünen und Co.

Kurz vor Kommunalwahl: Sechs AfD-Politiker verstorben
AfD Kurz vor Kommunalwahl: Sechs AfD-Politiker verstorben
Nach Skandal-Sitzung im Landtag: AfD kassiert Niederlage vor Gericht
AfD Nach Skandal-Sitzung im Landtag: AfD kassiert Niederlage vor Gericht

BSW setze auf Vernunft und Gerechtigkeit, ganz ohne rassistische und abwertende Herangehensweise, so Böhme. Auf internationaler Ebene bedeute das etwa die friedliche Kooperation zwischen den Ländern.

Die Partei will künftig neue Anreize setzen, um das Ehrenamt in Dresden zu stärken. (Symbolfoto)
Die Partei will künftig neue Anreize setzen, um das Ehrenamt in Dresden zu stärken. (Symbolfoto)  © imago sportfotodienst

Das BSW plant, die Sportinfrastruktur zu stärken

Ralf Böhme (52) ist Chef der Dresdner BSW-Stadtratsfraktion.
Ralf Böhme (52) ist Chef der Dresdner BSW-Stadtratsfraktion.  © Ove Landgraf

In die Dresdner Politik habe man sich nach einem Jahr nun eingearbeitet, will künftig mehr eigene Akzente setzen. Ob Königsbrücker Straße, Carolabrücke, Robotron-Areal oder Digitalisierung: Das Tempo bei vielen Projekten sei deutlich zu langsam.

"Jahrelange Baugruben im Zentrum sind nicht gut", sagt der Bauingenieur (verheiratet, zwei Kinder, wohnt in Laubegast). "Wir wollen versuchen, Hürden wegzuräumen, auch bei der Verwaltung."

Das BSW plant, die Sportinfrastruktur zu stärken, sich für Schwimmhallen und Spielflächen einzusetzen. Das Ehrenamt solle aufgewertet werden, etwa mit neuen Anreizen wie freiem Eintritt in Einrichtungen.

Debatte um Nationalhymne artet aus: AfD-Politiker will auch Nazi-Strophe wieder singen
AfD Debatte um Nationalhymne artet aus: AfD-Politiker will auch Nazi-Strophe wieder singen

Mit Blick aufs Superwahljahr 2029 stelle man sich nun in Dresden breiter auf. So gründete sich am Wochenende der Kreisverband. Auch bei der Aufstellung eines Dresdner OB-Kandidaten wolle man mitwirken, kündigt Böhme an.

Möglich sei ein eigener oder auch gemeinsamer Bewerber mit anderen Parteien.

Titelfoto: BSW Dresden

Mehr zum Thema BSW - Bündnis Sahra Wagenknecht: