Nach Shitstorm wegen Rolex-Foto: SPD-Politikerin zieht Konsequenzen

Berlin - Die Berliner SPD-Staatssekretärin Sawsan Chebli (40) hat ihren Facebook-Account wegen einer Vielzahl von Hass-Nachrichten deaktiviert, die sie aufgrund eines alten Fotos erntete. Darauf zu sehen: Die Sozialdemokratin mit einer protzigen Rolex-Uhr (TAG24 berichtete).

Sawsan Chebli mit Bundesaußenminister Heiko Maas (52, SPD) bei einer Gedenkveranstaltung im Juli 2018.
Sawsan Chebli mit Bundesaußenminister Heiko Maas (52, SPD) bei einer Gedenkveranstaltung im Juli 2018.  © DPA

"Mein Facebook-Account hat sich zu einem Tummelplatz für Nazis und Extremisten aller Couleur entwickelt", sagte die SPD-Politikerin am Montag der "Bild"-Zeitung.

"Hunderte, manchmal waren es sogar tausende Hassbotschaften unter einem Post. Und zwar unabhängig vom Inhalt. Egal, was ich gepostet habe, es wurde mit Hass und Hetze reagiert", so die 40-Jährige weiter.

Solchen Leuten wolle sie nicht länger eine Plattform bieten, so Chebli.

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"Deshalb habe ich mich entschieden, vorerst meinen Facebook-Account zu deaktivieren. Ob und wann ich wieder online gehe, kann ich Stand heute nicht sagen."

Chebli ist seit 2016 Berlins Bevollmächtigte beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales im rot-rot-grünen Senat.

Die Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli (40) hat ihren Facebook-Account nach dem Rolex-Shitstorm deaktiviert. (Bildmontage)
Die Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli (40) hat ihren Facebook-Account nach dem Rolex-Shitstorm deaktiviert. (Bildmontage)  © DPA (Bildmontage)

Am Wochenende war die Sozialdemokratin im Internet massiv wegen einer Rolex-Uhr angegriffen worden, die sie auf einem Foto anlässlich ihrer Ernennung zur Vize-Sprecherin des Auswärtigen Amtes im Januar 2014 am linken Handgelenk trug.

Tausende Hater gönnen der Karrierefrau mit Migrationshintergrund offensichtlich weder ihren Erfolg noch die 7300 Euro teure Luxus-Uhr (Model Datejust 36).

In den Augen vieler ein absolutes No-Go für eine Vertreterin einer Partei für die 'kleinen Leute'.

Chebli war auf Facebook wie auch auf Twitter sehr aktiv und will ihre Äußerungen in diesen sozialen Netzwerken als privat verstanden wissen. Bei Twitter bleibt sie präsent.

Titelfoto: DPA (Bildmontage)

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