SPD macht Ernst! Partei bringt Verbotsverfahren gegen AfD voran

Von Theresa Münch, Carsten Hoffmann, Basil Wegener

Berlin - Die SPD treibt die Debatte über einen Verbotsantrag gegen die AfD voran. Auf dem Bundesparteitag in Berlin forderte sie sofortige ernsthafte Vorbereitungen eines solchen Verfahrens.

Lars Klingbeil (47, SPD) und die SPD verfolgen eine klare Linie.
Lars Klingbeil (47, SPD) und die SPD verfolgen eine klare Linie.  © Kay Nietfeld/dpa

"In dem Moment, wo der Verfassungsschutz sagt, das ist eine gesichert rechtsextreme Partei, darf es kein Taktieren mehr geben", sagte Parteichef Lars Klingbeil (47).

Die Delegierten beschlossen einen Antrag, in dem es heißt: "Jetzt ist die Zeit, dass die antragsberechtigten Verfassungsorgane die Voraussetzungen schaffen, um unverzüglich einen Antrag auf Feststellung der Verfassungswidrigkeit der AfD stellen zu können."

Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe solle Material dafür zusammentragen.

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Die Forderung nach Einleitung eines Verbotsverfahrens gegen die AfD waren lauter geworden, nachdem das Bundesamt für Verfassungsschutz die Partei als gesichert rechtsextrem eingestuft hatte.

Die AfD wurde im Mai vom Bundesamt für Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft.
Die AfD wurde im Mai vom Bundesamt für Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft.  © Carsten Koall/dpa

Wegen des juristischen Vorgehens der AfD dagegen liegt die Einstufung aber vorerst auf Eis. Über ein Parteiverbot müsste auf Antrag von Bundesregierung, Bundestag oder Bundesrat das Bundesverfassungsgericht entscheiden.

Titelfoto: Montage: Carsten Koall/dpa, Kay Nietfeld/dpa

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