Dresden/Berlin - Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (66) strebt das Amt der stellvertretenden SPD-Bundesvorsitzenden an. Vor allem Vertreter der ostdeutschen Landesverbände machen sich dafür stark. Köpping gilt in der Partei als bestens vernetzt.
Nach dem Debakel zur Bundestagswahl (16,4 Prozent) soll die SPD-Spitze nach dem Willen des bisherigen und wohl auch künftigen SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil (47) umgebaut werden.
Co-Vorsitzende Saskia Esken (63) will nicht erneut antreten, und auch Klara Geywitz (49, unter der Ampel zuletzt Bauministerin) wird wohl ihren Posten im Bundesvorstand räumen. Für sie soll Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (66) nachrücken.
Nun soll Köpping stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD werden. Darauf hätten sich die Vorsitzenden der ostdeutschen Landesverbände verständigt, teilte die Sachsen-SPD mit. Zuerst hatte der "Der Spiegel" berichtet.
"Die SPD stellt sich neu auf. Wir brauchen dabei die richtige Balance aus Erfahrung und Erneuerung. Wir unterstützen den Vorschlag, dass Lars Klingbeil und Bärbel Bas gemeinsam die SPD führen. Mit Petra Köpping machen wir ein starkes Angebot für die Parteispitze", sagte Sachsen SPD-Vorsitzender Henning Homan (45).
"Sie wird eine starke Stimme für den Osten und für die ganze Partei sein", pflichtet Sachsen-Co-Vorsitzende Kathrin Michel (62) bei.
Nach Wahldebakel zur Bundestagswahl: Petra Köpping soll helfen
Für Beobachter kommt die Personalie indes nicht überraschend. Köpping genießt großen Rückhalt in ihrer Partei, gilt als fachkundige Sozialpolitikerin und bestens vernetzt. Schon während der Koalitionsverhandlungen wurde ihr Name als mögliche Bundesministerin genannt. Am Ende hat es dann nicht gereicht.
Stattdessen sind zwei andere ostdeutsche SPD-Minister im Kabinett Merz vertreten: Umweltminister Carsten Schneider (49) aus Thüringen und Entwicklungshilfeministerin Reem Alabali-Radovan (35) aus Mecklenburg-Vorpommern.
Auch der Ost-Beauftragte im SPD-Bundesvorstand und ehemalige sächsische Wirtschaftsminister, Martin Dulig (51) wird nicht erneut antreten. Wann der neue SPD-Bundesvorstand gewählt werden soll, steht noch nicht fest.