Trauer bei der SPD: Ex-Minister Poppenhäger überraschend gestorben
Von Katrin Zeiß
Erfurt - Der SPD-Politiker und frühere Thüringer Innen- und Justizminister Holger Poppenhäger (†68) ist tot.

Er sei am Montagabend überraschend aus dem Leben gerissen worden, teilte das Innenministerium mit. Poppenhäger stand nach seinen Regierungsämtern als Präsident an der Spitze des Statistischen Landesamtes in Erfurt und war Landeswahlleiter in Thüringen. Er wurde 68 Jahre alt.
Poppenhäger habe die Landespolitik in Thüringen über Jahre mitgeprägt - als Minister, Jurist und engagierter Demokrat, so das Ministerium.
"Wir verlieren mit Holger Poppenhäger einen klugen und pflichtbewussten Menschen, der sein Amt stets mit großer Verantwortung und Integrität ausgeübt hat", erklärte der jetzige Innenminister Georg Maier (58, SPD), der Poppenhäger 2017 im Amt gefolgt war.
Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (48, CDU) würdigte Poppenhäger als eine Persönlichkeit, die über viele Jahre Verantwortung für den Freistaat getragen und ihn in zentralen Bereichen geprägt habe.
Holger Poppenhäger war Teil der ersten rot-rot-grünen Landesregierung

Poppenhäger wurde in Kassel (Hessen) geboren und war promovierter Jurist. Er gehörte als Minister zwei Thüringer Landesregierungen an. CDU-Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (67) ernannte ihn in der von ihr geführten CDU-SPD-Regierung 2009 zum Justizminister.
In der ersten rot-rot-grünen Landesregierung von Ministerpräsident Bodo Ramelow (69, Linke) war er seit Ende 2014 Minister für Inneres und Kommunales.
Nach unglücklichem Agieren bei einer umstrittenen und letztlich gescheiterten Thüringer Gebietsreform musste er im August 2017 seinen Ministerposten räumen.
Seit Mai 2018 war er Präsident des Landesamtes für Statistik und zugleich Landeswahlleiter. Das Amt übte er bis zu seinem Tod aus. Poppenhäger hinterlässt eine Lebensgefährtin und eine minderjährige Tochter.
Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa