Kommt der "Mega-Lockdown"? Merkel will Corona-Regeln wohl drastisch verschärfen

Berlin - Ab kommender Woche könnte Deutschland "komplett runterfahren": Laut der "Bild"-Zeitung plant die Bundeskanzlerin schon nächste Woche neue Corona-Beschränkungen einzuführen, die härter denn je sein dürften.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) hat angeblich vor, in ganz Deutschland noch strengere Corona-Regeln einzuführen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) hat angeblich vor, in ganz Deutschland noch strengere Corona-Regeln einzuführen.  © Michael Sohn/POOL AP/dpa

Wie die "Bild" berichtet, soll Angela Merkel (66, CDU) in einer dringlich einberufenen Ministerpräsidentenkonferenz eine radikale Verschärfung der bislang geltenden Lockdown-Maßnahmen für Deutschland durchsetzen wollen.

Angeblich hätte die Kanzlerin Sorge vor der neuen Virus-Mutation aus Großbritannien, die kürzlich auch in Deutschland zum ersten Mal festgestellt wurde. Deshalb wolle sie das Land "nahezu komplett runterfahren".

Konkret nennt die "Bild"-Zeitung die folgenden Regel-Änderungen, die kommende Woche (womöglich am 20. Januar) in der Konferenz mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer diskutiert werden sollen:

Angela Merkel auf der Buchmesse: "Kann noch nicht unerkannt durch Straßen gehen"
Angela Merkel Angela Merkel auf der Buchmesse: "Kann noch nicht unerkannt durch Straßen gehen"
  • Einstellung des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs.
  • Eine "tatsächliche Ausgangssperre".
  • Landesweite FFP2-Masken-Pflicht.

Dass diese Maßnahmen auch tatsächlich durchgesetzt werden, ist allerdings noch lange nicht bestätigt.

Es bleibt also vorerst offen, ob ab kommender Woche tatsächlich noch schärfere Lockdown-Regeln in Deutschland eingeführt werden. Ganz unrealistisch erscheint das Ganze allerdings nicht.

Forderung nach strengeren Corona-Regeln für Deutschland werden lauter

Auch RKI-Chef Lothar Wieler (59) hat sich für härtere Corona-Maßnahmen ausgesprochen.
Auch RKI-Chef Lothar Wieler (59) hat sich für härtere Corona-Maßnahmen ausgesprochen.  © John Macdougall/AFP-Pool/dpa

Erst am heutigen Donnerstag hat der Präsident des Robert Koch-Institus, Lothar Wieler (59), ausdrücklich eine Verschärfung der Corona-Regeln empfohlen. Seiner Meinung nach gebe es "noch zu viele Ausnahmen", zudem wäre "in allen Bereichen Luft nach oben" für noch härtere Maßnahmen.

Auch einige Ministerpräsidenten haben sich bereits für eine Lockdown-Verlängerung sowie striktere Beschränkungen ausgesprochen.

So forderte zum Beispiel Bayerns Regierungschef Markus Söder (54, CSU) die FFP2-Masken-Pflicht und andere Bundesländer drängten auf eine komplette Homeoffice-Pflicht.

Update, 14. Januar, 20.15 Uhr: Bundeskanzlerin bestätigt Treffen, aber weist Gerüchte zurück

Wie zuletzt am 5. Januar soll es in der kommenden Woche erneut eine Konferenz zwischen Angela Merkel und allen Ministerpräsidenten der Bundesländer geben.
Wie zuletzt am 5. Januar soll es in der kommenden Woche erneut eine Konferenz zwischen Angela Merkel und allen Ministerpräsidenten der Bundesländer geben.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Laut der Deutsche Presse-Agentur hat die Bundeskanzlerin inzwischen bestätigt, dass bereits in der kommenden Woche und nicht wie ursprünglich geplant erst am 25. Januar ein neues Treffen mit den Ministerpräsidenten stattfinden wird.

Der genaue Termin wurde zwar noch nicht genannt, aber in der Konferenz werde über "das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie" beraten. Laut Merkel gebe es derzeit "keinen Spielraum für Öffnungen".

Wissenschaftler seien zurzeit in großer Sorge, weil die britische Corona-Mutante sich viel schneller als das ursprüngliche Coronavirus verbreiten würde, so Merkel.

Eine Behauptung aus dem Bericht der "Bild"-Zeitung soll die Kanzlerin aber ausdrücklich zurückgewiesen haben: Über eine Einstellung des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs sei bislang noch nicht nachgedacht worden.

Titelfoto: Michael Sohn/POOL AP/dpa

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