Schock-Umfrage für Baerbock: Ein Absturz mit Ansage?

Berlin - Auf einen Höhenflug folgt die Talfahrt - oder umgekehrt! Die deutsche Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) büßt neuesten Umfragen zufolge erwartungsgemäß an Beliebtheit ein. Das Ranking der beliebtesten deutschen Politiker hält jedoch auch einige Überraschungen parat. Alle Gewinner und Verlierer der aktuellen Stunde sowie einen knappen Partei-Check erfährst Du in diesem Artikel.

Büßt an Beliebtheit ein: Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) erlebt derzeit eine schwierige politische Phase.
Büßt an Beliebtheit ein: Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) erlebt derzeit eine schwierige politische Phase.  © Jean-Francois Badias/dpa

Auf dem grünen Boden der Tatsachen ist die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock gelandet.

Laut aktueller INSA-Umfrage, für die vom 3. bis zum 6. Februar 2023 insgesamt 2008 Bürger befragt wurden, fällt die Grünen-Politikerin von Platz vier auf Rang acht der beliebtesten Politiker des Landes und ist damit die Verliererin der Woche.

Baerbock belegt damit einen Wert von 43,3 Punkten, was einem Minus von einem Prozentpunkt entspricht.

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Gründe für ihren Absturz im regelmäßig durchgeführten Politbarometer können mehrere angeführt werden.

Zum einen hatte sich die designierte Bundesministerin des Auswärtigen Amtes Ende Januar im Europarat in Straßburg zu einer unglücklichen Formulierung hinreißen lassen, die sich so interpretieren ließ, dass Deutschland an der Seite der Ukraine im Krieg gegen Russland kämpfe. Ihre Aussage hatte sowohl im In- wie Ausland hohe Wellen geschlagen und für eine Spirale der Entrüstung gesorgt.

Zum anderen ist die Energiekrise trotz phasenweiser Entspannung längst nicht überwunden. Die anhaltend hohen Preise für Lebensmittel und die Inflation werden auch mit der Politik von Baerbock und den Grünen in Verbindung gebracht. Hinzu kommen die von den Bündnisgrünen geforderten härteren Sanktionen gegen Russland, die Opfer in der eigenen Wirtschaft mit sich bringen.

Wagenknecht erlebt Höhenflug und SPD verkürzt Abstand zur Union

In der Gunst der Wählerschaft: Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht (53) ist entgegen ihrer Partei auf ungeahnten Höhenflügen.
In der Gunst der Wählerschaft: Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht (53) ist entgegen ihrer Partei auf ungeahnten Höhenflügen.  © Jörg Carstensen/dpa

Wo eine Verliererin ist, muss auch eine Gewinnerin sein.

Diese ist mit Sahra Wagenknecht (53, Die Linke) im Ranking der beliebtesten Politiker der Woche schnell ausgemacht.

Die Linken-Politikerin klettert von Platz neun auf Platz vier und macht den größten Sprung von allen in der Liste aufgeführten 20 Politiker. Ein Wert von 44,3 Punkten entspricht einem Plus von zwei Prozentpunkte zur Vorwoche.

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Ansonsten werden kleinere Schritte gemacht im Ranking:

Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) macht einen Platz gut (auf Rang 6), Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (57, Grüne) und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) müssen jeweils einen Platz einbüßen und fallen auf Rang sieben bzw. 13.

Auf Platz eins des Rankings landet Verteidigungsminister Boris Pistorius (62, SPD), gefolgt von Markus Söder (56, CSU) und Robert Habeck (53, Grüne). Auf den letzten beiden Plätzen rangiert Alice Weidel (44, AfD) und Tino Chrupalla (47, AfD).

Was die bundespolitischen Parteien betrifft, zeichnet sich eine langsame Aufholjagd der SPD ab. Die Genossen gewinnen einen halben Prozentpunkt und landen auf 21 Prozent. Die CDU hingegen muss einen Verlust von eineinhalb Prozentpunkte verschmerzen und fällt auf 27 Prozent zurück. Als mögliche Ursache hierfür kann der Streit der Union mit Hans-Georg Maaßen (60) angeführt werden.

AfD (15,5) und FDP (8) können jeweils einen halben Prozentpunkt zulegen, während die Grünen (16) und die Linke (5) ihre Werte der Vorwoche halten können.

Titelfoto: Jean-Francois Badias/dpa

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