Nach Foto mit Regenbogenfahne: Miese Internet-Hetze gegen Bodo Ramelow

Erfurt - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) hat zuletzt mehrere Tausend Hasskommentare erhalten. Grund dafür ist ein Foto von ihm mit einer Regenbogenflagge.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) hat nach einem Foto mit der Regenbogenflagge die Aufmerksamkeit von vielen Menschen geweckt.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) hat nach einem Foto mit der Regenbogenflagge die Aufmerksamkeit von vielen Menschen geweckt.  © Montage: Focke Strangmann/dpa, Martin Schutt/dpa

Wie der 67-Jährige auf seinem Twitter-Account erklärte, habe er rund "3000 Accounts blockiert", die ihn für das Foto mit der Regenbogenflagge attackiert haben.

Hintergrund: Ramelow hatte vor rund vier Wochen das Bild mit der bunten Fahne gepostet, um sich mit Schwulen, Lesben, Bi- und Intersexuellen oder auch Trans-Menschen im Rahmen des "Pride-Month" zu solidarisieren (TAG24 berichtete).

Kurz nach der Veröffentlichung des Bildes wurde die Kommentarspalte mit Hass-Nachrichten regelrecht überflutet. Rund vier Wochen später zog der Regierungschef ein Fazit. Sein Foto kam nicht bei jedem gut an, dafür war es allerdings sehr reichweitenstark.

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"Ich glaube es ist ein Rekord, den dieser Tweet aufgestellt hat. Bis gestern lag er bei 990.000 Personen, die ihn gesehen haben und heute wurde die 1 Millionen Grenze überschritten", verkündete Ramelow auf seinem Account.

Darüber hinaus ist der Ministerpräsident von Thüringen der Ansicht, dass mehrere Hassnachrichten von Bots, also von unechten, computergesteuerten Konten kamen. Ein weiterer Teil der negativen Mitteilungen sei von "Accounts verfasst worden, die mit 'Stolzmonat' gekennzeichnet" sind, so der Linke-Politiker.

Menschen, die ihre Liebe zur deutschen Nationalität zelebrieren wollen, kennzeichnen ihr Profil, als Gegenstück zum "Pride-Month" mit einer Deutschlandflagge. Gerade diesen Personen, die ihr Vaterland lieben, scheint die Solidarität Ramelows mit der Pride-Community wohl schwer aufzustoßen.

Auf die Idee, mit der Flagge zu posieren, kam er aber nicht erst in diesem Sommer. Wie er in seinem Ursprungspost in den Kommentarspalten erklärte, ist das Bild uralt. Es entstand, als zum ersten Mal vor der Staatskanzlei die Regenbogenfahne gehisst wurde, teilte er damals mit.

Titelfoto: Montage: Focke Strangmann/dpa, Martin Schutt/dpa

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