Ukraine-Krieg im Fokus: Bundesratspräsident Ramelow reist drei Tage nach Polen

Erfurt - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (66, Linke) ist als Präsident des Bundesrats erneut im Ausland unterwegs.

Zum Auftakt seiner dreitägigen Polenreise wurde Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (66, Linke) von Vizesenatsmarschall Michal Kamiński (50) am Flughafen empfangen.
Zum Auftakt seiner dreitägigen Polenreise wurde Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (66, Linke) von Vizesenatsmarschall Michal Kamiński (50) am Flughafen empfangen.  © Jacob Schröter/Staatskanzlei Thüringen/dpa

Er begann am Mittwoch einen dreitägigen Besuch in Polen. Es gehe vor allem um die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sowie bilaterale parlamentarischen Kontakte, teilte die Staatskanzlei mit. Aber auch die thüringische Partnerschaft mit der polnischen Region Malopolska, die seit 1997 und damit 25 Jahre besteht, sei ein Thema des Besuchs.

Es sei ihm ein Herzensanliegen, nach Warschau und Krakau zu kommen, sagte Ramelow. Vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sei Polen noch viel unmittelbarer betroffen als Deutschland.

In der Folge gehe es um eine drohende Energiekrise enormen Ausmaßes, Inflation und explodierende Preise. "Darüber müssen wir als europäische Partner reden. Wir müssen alles dafür tun, das europäische Haus nicht brüchig werden zu lassen", so der Linke-Politiker. Er freue sich über den Austausch.

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"Wir brauchen neue Ideen und Impulse, neue Konzepte, um die aktuellen gravierenden Herausforderungen zu meistern. Die Reise soll dazu beitragen", betonte der 66-Jährige.

Bodo Ramelow: "Begegnen uns mittlerweile auf Augenhöhe

Senats-Marschall Tomasz Grodzki (64, r.) lud Ramelow (l.) ein. Dieser nahm die Einladung dankend an.
Senats-Marschall Tomasz Grodzki (64, r.) lud Ramelow (l.) ein. Dieser nahm die Einladung dankend an.  © Jacob Schröter/Staatskanzlei Thüringen/dpa

Eingeladen wurde Ramelow laut Staatskanzlei vom Präsidenten der zweiten Parlamentskammer, Senats-Marschall Tomasz Grodzki (64). Vorgesehen seien Gespräche auch mit weiteren parlamentarischen Vertretern. Ramelow werde an mehreren Orten Kränze in Erinnerung an die Opfer der deutschen Verbrechen in Polen während des Zweiten Weltkriegs niederlegen.

Thüringen und seine Partnerregion Malopolska hätten "sich ganz erheblich in die Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen eingebracht", äußerte Ramelow.

"Wir begegnen uns mittlerweile auf einer Augenhöhe und mit einer Selbstverständlichkeit, die vor 25 Jahren so nicht abzusehen waren." Ramelow verwies unter anderem auf inzwischen 35 thüringisch-polnischen Schulpartnerschaften - zehn davon mit Schulen in Malopolska.

Um dauerhaft gegenseitiges Verständnis zu schaffen, könnte nicht früh genug damit begonnen werden.

Titelfoto: Jacob Schröter/Staatskanzlei Thüringen/dpa

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