Gegen Boris Palmer: Zieht sie für die Grünen in den Wahlkampf?

Tübingen - Die Grünen in Tübingen wollen am Sonntag (10 Uhr) bei ihrer ersten Urwahl einen Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl im Herbst nominieren.

Amtsinhaber Boris Palmer (49, l.) tritt bei der Urwahl nicht an, dafür aber Ulrike Baumgärtner (42, r.).
Amtsinhaber Boris Palmer (49, l.) tritt bei der Urwahl nicht an, dafür aber Ulrike Baumgärtner (42, r.).  © Montage: Bernd Weissbrod/dpa

Einzige Kandidatin ist die Ortsvorsteherin im Tübinger Stadtteil Weilheim, Ulrike Baumgärtner (42). Amtsinhaber Boris Palmer (49, Grüne) tritt bei der OB-Wahl nicht als Favorit der Grünen an, sondern als unabhängiger Kandidat - wegen seines möglichen Rauswurfs aus der Partei.

Der 49-Jährige ist seit 2007 OB in der Universitätsstadt. Die nächste Oberbürgermeister-Wahl ist am 23. Oktober.

Spannend wird sein, wie viele Grüne den Namen von Palmer in einem Freifeld eintragen, denn das ist möglich.

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Allerdings hatten die Grünen für eine eventuelle Wahl eines anderen Kandidaten als Baumgärtner zur Bedingung gestellt, dass diejenige Person vor Beginn der Urwahl erklärt, die Wahl auch annehmen zu wollen. Andernfalls würden diese Stimmen für ungültig erklärt.

Letzteres ist laut Marc Mausch vom grünen Stadtverband nun der Fall. Palmer habe erklärt, seine theoretisch mögliche Wahl durch die Mitglieder nicht annehmen zu wollen.

Die Annahme einer etwaigen Wahl bezeichnet er in dem der dpa vorliegenden Schreiben als "verdeckte Kandidatur" - und hält sie für "unlauter". Die Stimmung tendiere dazu, dass Baumgärtner gewinne, sagte Mausch.

496 Mitglieder des Stadtverbands sind wahlberechtigt. Es gilt die einfache Mehrheit. Ein Landesparteitag der Grünen hatte im vergangenen Jahr beschlossen, ein Parteiordnungsverfahren gegen den wegen seiner Provokationen umstrittenen Palmer anzustrengen.

Titelfoto: Montage: Bernd Weissbrod/dpa

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