Nach der Wahl: Diese Wunschzettel muss OB Hilbert jetzt abarbeiten
Dresden - Mit vielen Versprechungen war Dirk Hilbert (50, FDP) ins Rennen um den Oberbürgermeisterposten gestartet. Am Sonntag hat er dann auch die Wahl gewonnen. Jetzt muss er liefern. Auf seiner Agenda: Stadtteilentwicklung und bezahlbarer Wohnraum.
Die wichtigste und schwierigste Aufgabe, nämlich eine "Task Force" zu möglichen Energieeinsparung einzuführen, hatte Hilbert schon vor der Wahl an seine Konkurrentin Eva Jähnigen (56, Grüne) übertragen.
Der Auftrag an die Umweltbürgermeisterin: Vorbereitungen für eventuell leere Gasspeicher zu treffen und konsequente Energiesparmaßnahmen aufzuzeigen.
"Die Task Force nimmt sich die Zeit, diese gründlich auf ihren messbaren Nutzen und ihre Realisierbarkeit zu prüfen", teilte eine Stadtsprecherin mit.
Bis Ende August soll dem OB ein Maßnahmenkatalog vorgelegt werden.
Doch die Erwartungen an das Stadtoberhaupt sind nach der Wahl noch größer. Gleich mehrere Dresdner Institutionen und Interessensverbänden melden bei Hilbert ihre Wünsche an:
Lukas Rohleder (40), IHK-Chef Dresden: "Wir erwarten von OB Dirk Hilbert, dass er wirkungsvoll daran arbeitet, Dresden als erfolgreichen Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort mit internationaler Strahlkraft zu etablieren und weiterzuentwickeln. Dazu bedarf es zusätzlicher Impulse für Innovationen und Start-ups, einer modernen digitalisierten Verwaltung, beschleunigten Genehmigungen, einer hohen kommunalen Investitionsquote sowie einer professionellen Vermarktung der Stadt."
Jörg Dittrich (52), Präsident der Handwerkskammer Dresden: "Wir erwarten, dass OB Dirk Hilbert den Wirtschaftsstandort Dresden – unter Einbeziehung des Umlandes – nachhaltig stärkt und ein eigenes Leitbild für den Standort entwickelt, das auch das Handwerk einbezieht. Ferner gilt es in diesem Kontext die Frage zu beantworten, ob Dresden zur Erreichung seiner wirtschaftlichen Ziele nicht auch einen eigenen Wirtschaftsbürgermeister braucht."
Edwin Seifert (50), Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club-Dresden e. V. (ADFC): "Wir erwarten von ihm, dass er den Radverkehr zur Chefsache macht und gemeinsam mit Baubürgermeister Kühn die Verbesserungen fürs Radfahren in Dresden entschieden vorantreibt. Außerdem setzen wir darauf, dass Hilbert seine Versprechungen bei unserem ADFC-Wahlpodium hält. Ein erster Schritt wäre die versprochene alljährliche Radtour mit ihm zu den Radproblemstellen der Stadt."
Johannes Lohmeyer (58), Chef vom Tourismusverband Dresden: "Wir erwarten vom OB, dass er sein Augenmerk auf die heimische Wirtschaft und insbesondere den Tourismus als zweitgrößte Branche legt. Unter anderem die Intensivierung des Standortmarketings und der Kongressakquise und der Ausbau der Verkehrsanbindung, einschließlich der Belebung des Flughafens."
Ursula M. Staudinger (63) von der Forschungsallianz der Technischen Universität - dem DRESDEN-concept e. V.: "Wir erwarten von OB Dirk Hilbert, dass er in den kommenden sieben Jahren die Wissenschaft und damit die Innovationskraft am Standort Dresden weiter fördert und die unter dem Dach von DRESDEN-concept verbundenen Forschungs- und Kultureinrichtungen aktiv dabei unterstützt, ihre internationalen Spitzenpositionen weiter auszubauen."
Jetzt ist Hilbert am Zug.
Titelfoto: Eric Münch