Aufgeflogen? Lauterbach zeigt eigenes Impfzertifikat und sorgt für Verwirrung

Berlin - Nach seiner überstandenen Corona-Infektion verteidigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59) am Freitag seine umstrittenen Vorschläge für den Herbst. Doch an einer Stelle verwunderte er nicht nur seine Kritiker.

Der Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD, 59) zeigte während einer Pressekonferenz am Freitag sein eigenes Impfzertifikat.
Der Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD, 59) zeigte während einer Pressekonferenz am Freitag sein eigenes Impfzertifikat.  © Kay Nietfeld/dpa

Wenn es nach Lauterbach geht, müssen sich die Menschen in Deutschland ab Oktober erneut auf strengere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus einstellen. Zwar sinken die Zahlen aktuell wieder deutlich. "Das ist trotzdem kein Grund für eine Entwarnung", so der Minister bei der Pressekonferenz in Berlin. Er sprach sich unter anderem für eine erneute Maskenpflicht in Innenräumen ab dem 1. Oktober aus.

Zuvor hatte Lauterbach mit seinen Antworten auf die Frage, ob auch Menschen unter 60 und 70 Jahren schon ein viertes Mal geimpft werden sollten, für Verwirrung gesorgt. "Wenn jemand den Sommer genießen will und kein Risiko eingehen will zu erkranken (...), dann würde ich in Absprache natürlich mit dem Hausarzt auch Jüngeren die Impfung empfehlen", hatte er in einem Interview gesagt. Dazu betonte er, auch selbst schon ein viertes Mal geimpft worden zu sein.

Doch dann war der 59-Jährige mit seinen Aussagen noch einmal zurückgerudert. Er wünsche sich lediglich eine "klare Empfehlung" auch für jüngere Menschen, erklärte er. Am Freitag empfahl er nun, im Zweifel den Hausarzt zu kontaktieren.

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Zu Demonstrationszwecken hielt er außerdem am Freitag sein eigenes Impfzertifikat samt QR-Code in die Kamera - nicht besonders ratsam: Schließlich lässt sich der Code damit von jedem neugierigen Betrachter scannen und auslesen.

Und so sorgte auch Karl Lauterbach mit seinen unfreiwillig veröffentlichten Daten für Verwunderung...

Wurde der Minister nur drei Mal geimpft?

Denn wie verschiedene Medien anschließend berichteten, sollen in der App des Gesundheitsministers lediglich drei Impfungen hinterlegt worden sein. Seine letzte Impfung war laut Zertifikat bereits vor mehr als 270 Tagen. Ist Lauterbach also gar kein viertes Mal geimpft worden und hat die Öffentlichkeit damit belogen?

Doch das Gesundheitsministerium klärte anschließend in einem Kommentar bei Twitter auf: "Der Bundesgesundheitsminister ist vier Mal geimpft."

Er habe allerdings versäumt, die letzte Impfung in seiner Corona-Warn-App registrieren zu lassen.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa (Bildmontage)

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