Lauterbach auf 1.-Mai-Demo in Berlin attackiert: "Faschistenschwein!"

Berlin - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (62, SPD) ist offenbar von Teilnehmern der "Revolutionärer 1. Mai"-Demo in Berlin angegangen worden. Das zeigt ein Video, das aktuell in denn sozialen Medien umgeht.

Bundesminister Karl Lauterbach (62, SPD) fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut.
Bundesminister Karl Lauterbach (62, SPD) fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut.  © Screenshot/X/darioschramm (Bildmontage)

Der Clip zeigt, wie der SPD-Politiker - hellblaues Hemd, Baseballcap tief ins Gesicht gezogen - versucht, sich einen Weg durch die Menschenmassen zu bahnen. Dabei wird Lauterbach von mehreren Bodyguards abgeschirmt.

Doch der Gesundheitsminister wird bald von Demonstranten entdeckt. "Lauterbach!", ist gleich mehrfach zu hören, ein Mann ruft: "Ey, Du Faschistenschwein!".

Karl Lauterbach wirkt ängstlich, hebt schützend die Hand vor das Gesicht und verfällt in Laufschritt. Dann bricht das Video ab.

Am Freitag meldete sich der Minister auf X selbst zu dem Vorfall zu Wort. Er habe sich am Abend im Sputnik Kino den Film "Heldin" über eine Berliner Pflegekraft angeschaut.

Weiter sagte Lauterbach: "Nach Filmende war die Straße gesperrt. Musste durch die Menge einer Maidemo. Wurde dort sofort angepöbelt und habe mich in Sicherheit gebracht."

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Der 62-Jährige dankte auch dem Bundeskriminalamt (BKA), das an dem Abend für seinen Personenschutz gesorgt hatte.

Autor bezeichnet Demonstranten als "Pennertruppe"

Karl Lauterbach (62, SPD) ist nicht bei allen beliebt.
Karl Lauterbach (62, SPD) ist nicht bei allen beliebt.  © Jörg Carstensen/dpa

Online gestellt hat das Video der Autor Dario Schramm (25), ehemaliger Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz und ebenfalls SPD-Mitglied.

Schramm schrieb: "Was für eine absolute Pennertruppe, die hier Karl Lauterbach bedroht." Es sei erschreckend, "dass führende Politiker sich nur noch schwer geschützt im Alltag bewegen können".

Die Berliner Polizei erklärte, Untersuchungen zu dem Vorfall anstellen zu wollen.

Für Karl Lauterbach ist es nicht das erste Mal, dass er zur Zielscheibe des Bürgerzorns wird. Als Politiker zeigte der SPD-Mann in der Vergangenheit stets eine klare Haltung, auch wenn diese bisweilen streitbar sein mochte. Das gefiel nicht allen.

Wie kein zweiter stand der Rheinländer für die umstrittenen Corona-Maßnahmen der Bundesregierung. Dafür erntete Lauterbach viel Hass - und das nicht nur im Netz.

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Im Jahr 2022 sorgte der Fall der sogenannten "Kaiserreichsgruppe" für Aufsehen. Damals plante die Gruppierung aus dem Reichsbürger-Umfeld, Lauterbach zu kidnappen und einen politischen Umsturz herbeizuführen.

Titelfoto: Screenshot/X/darioschramm (Bildmontage)

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