Gutscheine fürs Herz? So will Lauterbach künftig Leben retten

Berlin - Könnten Gutscheine bald Leben retten? Gut möglich. So will Gesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) mithilfe solcher, die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland senken.

Karl Lauterbach (61, SPD) möchte Vorsorge-Gutscheine zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen einführen.
Karl Lauterbach (61, SPD) möchte Vorsorge-Gutscheine zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen einführen.  © Kay Nietfeld/dpa

"Wir wollen deutschlandweit bei Kindern und Jugendlichen, bei 25-Jährigen, bei 35-Jährigen und bei 50-Jährigen mit einem Gutschein-System alle auffordern, sich die Werte messen zu lassen: den Blutdruck, auch den Risikofaktor Zuckerkrankheit", sagte Lauterbach der Bild am Sonntag.

"Sie kriegen so etwas wie einen Gutschein. Das werden wir später über die elektronische Patientenakte abwickeln. Und mit diesem Gutschein können Sie sich dann die Blutwerte bestimmen lassen. Und wenn die Werte auffällig sind, dann können Sie über die Hausärzte die Behandlungen beginnen."

Schon bei sehr kleinen Kindern solle das Herzinfarktrisiko bestimmt werden.

Auch Rauchern soll geholfen werden

Lauterbach will zudem die Angebote zur Entwöhnung von Rauchern ausbauen.
Lauterbach will zudem die Angebote zur Entwöhnung von Rauchern ausbauen.  © Sven Hoppe/dpa

Auch die Angebote zur Entwöhnung von Rauchern sollten ausgebaut werden.

"Wenn die Ärzte ein Honorar dafür bekommen, eine Rauch-Entwöhnung anzubieten. Dann kann das schon etwas werden. Dann bewegen wir die Leute", sagte Lauterbach.

Der SPD-Politiker hatte bereits im vergangenen Oktober angekündigt, dass unerkannter Bluthochdruck, ein hoher Cholesterinspiegel und weitere Risikofaktoren für Herzinfarkte und Schlaganfälle künftig durch eine deutlich verbesserte Vorsorge früher erkannt und behandelt werden sollen.

Wegen Impfkampagne: Gesundheitsminister Lauterbach angezeigt!
Karl Lauterbach Wegen Impfkampagne: Gesundheitsminister Lauterbach angezeigt!

Der SPD-Politiker kündigte nach Beratungen mit Ärzte-, Krankenkassen- und Apothekenvertretern einen entsprechenden Gesetzentwurf an.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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