Berlin - Wieder Aufregung um das ARD-Sommerinterview! Nachdem das gestörte Interview von AfD-Chefin Alice Weidel (46) hohe Wellen geschlagen hatte, waren nun die Rechtsextremen am Zug. Sie nahmen Markus Söder (58, CSU) ins Visier. Am Ende aber verursachten sie wohl nur viel Lärm um Nichts.
Laut Polizeiangaben versammelten sich gegen 12.35 Uhr auf der anderen Seite des Ufers etwa 20 bis 30 Demonstranten - in unmittelbarer Nähe der berühmten Terrasse des Berliner Abgeordnetenhauses.
Die Demonstranten seien "eindeutig der rechtsgerichteten Szene" zuzuordnen gewesen, teilte ein Polizeisprecher der dpa mit.
Auf der Treppe hielten sie ein gelbes Transparent mit der Aufschrift: "Stärkste Kraft im Land. Uns übertönt ihr nicht."
Zudem riefen die Teilnehmer der Identitären Bewegung immer wieder lautstark "Re-Re-Remigration", was nichts anderes als Abschieben bedeutet.
Auch wenn der Rechtsextremist Martin Sellner (36) auf X davon schreibt, dass das Sommerinterview durch die Identitäre Bewegung "bereichert" wurde, wird davon an den TV-Endgeräten nicht viel ankommen. Das aufgezeichnete Interview war praktisch schon zu Ende.
Auch von der ARD hieß es: "Das Sommerinterview mit dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder wurde störungsfrei aufgezeichnet."
Markus Söder stärkt sich nach ARD-Sommerinterview mit einem Döner
Vor rund einem Monat war das bei Alice Weidel noch ganz anders. Die AfD-Chefin und Moderator Markus Preiß (47) konnten sich teilweise kaum verstehen. Hinter der Aktion steckt nach eigenen Angaben die Gruppe "Zentrum für Politische Schönheit", die das Interview mithilfe eines Busses lautstark mit einem Anti-AfD-Song beschallte.
Beim Söder-Interview griff die Polizei am Sonntag schnell ein, auch weil eine Einsatzhundertschaft vor Ort gewesen war. Fünf Störer seien vorübergehend festgenommen worden, teilte der Polizeisprecher mit. Die anderen ergriffen die Flucht.
Und Söder? Auf dem Magen geschlagen sind die Rechtsextremen dem bayrischen Ministerpräsidenten zumindest nicht. Er nutzte den Hauptstadtbesuch, um sich einen Döner zu gönnen. Der schmeckt in Berlin besonders gut, wie auch Söder, der gerne sein fleischhaltiges Essen bei Instagram postet, anerkennt.