Nach Flughafen-Vorfall: Söder will Schnellgesetz zur Drohnen-Abwehr in Bayern

Von Michael Donhauser

München - Nach der erneuten Sichtung von Drohnen in der Nähe des Münchner Flughafens hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (58, CSU) mehr Rechte für die Polizei des Landes gefordert.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (58, CSU) will die Gefahr von oben schnell in den Griff bekommen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (58, CSU) will die Gefahr von oben schnell in den Griff bekommen.  © Martin Schutt/dpa

Die bayerische Polizei müsse in die Lage versetzt werden, Drohnen sofort abzuschießen, sagte Söder der "Bild". Er wiederholte damit eine bereits seit längerer Zeit erhobene Forderung.

Bayern wolle bereits in der nächsten Kabinettssitzung am kommenden Dienstag ein Schnellgesetz auf den Weg bringen.

"Die Drohnenvorfälle zeigen den großen Druck. Ab jetzt muss gelten: Abschießen statt abwarten! Und zwar konsequent! Unsere Polizei muss Drohnen sofort abschießen können."

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Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung war es bis August in diesem Jahr bereits zu sechs Drohnensichtungen um den Münchner Flughafen gekommen.

Der Abschuss von Drohnen über zivilem Gelände gilt in der Wissenschaft nicht als probates Mittel. Zwar ist ein Abschuss rechtlich unter bestimmten Voraussetzungen möglich, wird aber in der Praxis kaum angewandt, wie die Expertin Verena Jackson von der Universität der Bundeswehr in München sagte.

Grund sind große Gefahren, etwa durch herabfallende Trümmer oder möglicherweise explosive Last der Drohne. Auch bei den jüngsten Drohnensichtungen etwa in Dänemark haben die dortigen Behörden von einem Abschuss abgesehen.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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