"Billige Diskussion": Frage von Moderatorin macht MP Kretschmer wütend

Berlin/Dresden - Am Mittwochabend war Michael Kretschmer (50, CDU) im Ersten zu Gast. Eine Frage von Sandra Maischberger (59) passte dem sächsischen MP dabei überhaupt nicht.

Sachsen MP Michael Kretschmer (50, CDU) stellte im Ersten seine Haltung zur AfD dar.
Sachsen MP Michael Kretschmer (50, CDU) stellte im Ersten seine Haltung zur AfD dar.  © WDR/Oliver Ziebe

So wollte die Moderatorin vom Politiker wissen, ob es aus seiner Sicht beim Umgang mit der AfD nur eine rote Linie und keine Brandmauer brauche.

Daraufhin sprach Kretschmer wütend von einer "billigen Diskussion um irgendeinen Begriff". Er stellte klar: "Die AfD ist keine normale Partei. Sie ist ein rechtsextremer Verdachtsfall oder bei uns in Sachsen auch gesichert rechtsextrem - das unterscheidet sie von allen anderen."

Der Christdemokrat räumte jedoch auch ein, dass die AfD durch die bisherige Art und Weise des Umgangs größer statt kleiner geworden sei. "Sie war eigentlich nie in dem Begründungszwang, sagen zu müssen, ob ihre Ideen richtig sind, weil es die Brandmauer gibt - die dürfen ja gar nicht mitmachen."

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Kretschmer betont, dass unbedingt über die Ursachen für die AfD-Wahlerfolge und die entstandenen Demokratie-Zweifel gesprochen werde müsse. "Das setzt voraus, dass dieses Land den Rücken gerade macht [...]."

Das Gespräch in voller Länge auf YouTube

MP Michael Kretschmer entschuldigt sich bei Moderatorin: "Wollte eigentlich freundliche Sendung haben"

Moderatorin Sandra Maischberger (59) verteidigte ihre Frage.
Moderatorin Sandra Maischberger (59) verteidigte ihre Frage.  © WDR/Oliver Ziebe

Gastgeberin Maischberger rechtfertigte ihre Frage mit der Tatsache, dass der Brandmauer-Begriff nicht von ihr, sondern von der CDU komme. "Das ist auch keine billige Diskussion", lautete ihre Ermahnung.

Kretschmer zeigte Einsicht und entschuldigte sich: "Ich nehme es zurück", sagte er zu seinem Vorwurf und ergänzte: "Ich wollte ja auch eine freundliche Sendung heute haben."

Nochmals bekräftigte er seinen Standpunkt zur Gesinnung der AfD: "Wir müssen sehr klar sagen, dass es eine rechtsextreme Partei ist und wenn sie es nicht wäre, würde sie Leute wie Höcke und andere ausschließen. Das findet nicht statt [...] Und wir haben uns diese Instrumente geschaffen vom Verfassungsschutz, um die Bevölkerung warnen zu können. Jeder weiß, was da Sache ist."

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Die komplette, rund 77-minütige Sendung mit allen Gästen und Standpunkten ist in der ARD-Mediathek auf Abruf zu sehen.

Titelfoto: WDR/Oliver Ziebe

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