Kretschmer haut bei "maybrit illner" auf den Tisch! Sachsens MP allein auf weiter Flur

Berlin - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU) war am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "maybritt illner" zum Thema "Heizung, Strom, Ampelstreit: Klima retten auf die harte Tour?" zu Gast. In der Debatte über den Einbau von Wärmepumpen gab es für Kretschmer Anlass genug, die Tischoberfläche mal ordentlich mit der Faust zu bearbeiten.

Für Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU, r.) gab es bei "maybrit illner" am Donnerstagabend Grund genug, um ordentlich auf den Tisch zu hauen.
Für Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU, r.) gab es bei "maybrit illner" am Donnerstagabend Grund genug, um ordentlich auf den Tisch zu hauen.  © Screenshot/maybrit illner

Das Vorhaben der Grünen um Vize-Kanzler Robert Habeck (53), ab 2024 keine Gas- oder Ölheizungen mehr zu verbauen, sorgte bereits innerhalb der Regierungskoalition für ordentlichen Zündstoff und fand in der Talkshow seinen emotionalen Höhepunkt im Duell zwischen Sachsens Ministerpräsident und dem Rest der Diskussionsrunde.

Müsste man dem Fernsehauftritt Kretschmers an jenem Abend einen Filmtitel verleihen, wäre es wahrscheinlich "Der MP allein auf weiter Flur".

Während sich alle vier weiteren Gäste grundsätzlich einig schienen, dass die Nutzung von Wärmepumpen der richtige Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität sei, hagelte es seitens des CDU-Politikers Kritik, Vorwürfe und Schläge auf die Oberfläche des halbkreisförmigen Tisches aus Mineralwerkstoff.

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Für den MP sei die Klimapolitik der Grünen eine "Verarschung der jungen Generation" und komplett "an den Realitäten vorbei".

Michael Kretschmer versus Ricarda Lang!

Die derzeit geführte Debatte über ein Verbot von Gas- und Ölheizungen hält Kretschmer für realitätsfern. (Archivbild)
Die derzeit geführte Debatte über ein Verbot von Gas- und Ölheizungen hält Kretschmer für realitätsfern. (Archivbild)  © Steffen Füssel

Die unterschiedlichen Ansichten zeigten sich dabei besonders deutlich im Streit zwischen der Grünen-Vorsitzenden und Talkshow-Dauer-Besucherin Ricarda Lang (29) und dem gebürtigen Görlitzer.

Die Forderung Kretschmers nach einem "Neu-aufsetzen der Energiewende" inklusive der Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken und der Reparatur der Nordstream-Pipeline stieß auf große Ablehnung und Unverständnis.

Dabei hatte der MP eigentlich gar nichts gegen die Wärmepumpen an sich einzuwenden, da er in seinem Privathaushalt jüngst selbst eine installieren ließ.

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Es war die realitätsferne Debatte der anderen Gäste, die "mit Begeisterung" über steigende Kosten für die Bürger philosophierten, die ihn wütend stimmten.

Heroischer Kretschmer vergleicht Klimapolitik mit DDR-Planwirtschaft!

Mit seinen Ansichten stand Sachsens Ministerpräsident während der Talkshow oftmals allein da. (Archivbild)
Mit seinen Ansichten stand Sachsens Ministerpräsident während der Talkshow oftmals allein da. (Archivbild)  © Sebastian Kahnert/dpa

In seiner Rage machte Kretschmer dann vor keinem Vergleich mehr Halt. Die von "Verboten" und "Ordern" durchgesetzte Klimapolitik der Grünen bezeichnete der Sachse als "Planwirtschaft", die er zu DDR-Zeiten noch selbst miterlebt habe.

Der Ministerpräsident des Bundeslandes, das beim Ausbau von Windkraftanlagen bundesweit den letzten Platz belegt, prophezeite gehörigen Widerstand der Bevölkerung zum geplanten Vorhaben des Vize-Kanzlers.

Kretschmers Erklärung, warum es in Sachsen bei der Energiewende anders läuft, ist simpel: "Weil wir eine Bevölkerung haben, die das nicht für richtig hält."

Während der Debatte kamen Zweifel bei der Moderatorin und den anderen Gästen auf, ob die deutschen Fachkräfte überhaupt fähig seien, die Installationen der Wärmepumpen im Fall der Fälle bewerkstelligen zu können. Auch hier schmiss sich Kretschmer heldenhaft in die Schusslinie und verteidigte die Fähigkeiten der deutschen Handwerker, die das "sehr wohl" meistern könnten.

Unter dem Strich lässt sich sicher über die polarisierenden Ansichten Kretschmers während der Show streiten, doch sein Fernsehauftritt hat Eindruck hinterlassen. Heroisch positionierte sich der Sachse gegen den vorherrschenden Mainstream der Sendung und verewigte die Ansichten des "einfachen" Bürgers durch gezielte Schläge mit der flachen Hand auf die Tischplatte von Maybrit Illner.

Titelfoto: Bildmontage: Sebastian Kahnert/dpa, Screenshot/maybrit illner

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