Mindestlohn soll steigen: So knallhart reagiert MP Kretschmer auf den Beschluss

Dresden - Die empfohlene Erhöhung des Mindestlohns stößt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) sauer auf.

Sachsens MP Michael Kretschmer (50, CDU) kann die Entscheidung der Mindestlohnkommission nicht nachvollziehen. (Archivbild)  © Eric Münch

"Es ist eine von vielen Entscheidungen, die sehr deutlich zeigen, dass handelnde Personen die dramatische wirtschaftliche Situation in Deutschland unterschätzen", schrieb der Landeschef in den sozialen Netzwerken.

100.000 Industriearbeitsplätze seien in den vergangenen zwölf Monaten in Deutschland abgebaut worden. "Die Bundesrepublik ist nicht mehr wettbewerbsfähig", so Kretschmers knallhartes Urteil. "Wirtschaften in Deutschland muss dringend günstiger und nicht teurer werden", lautet sein Appell.

Wirtschaftsminister Dirk Panter (51, SPD) sieht dagegen "das nötige Augenmaß" gewahrt. Die Erhöhung sei für alle Seiten spürbar.

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"Ist der Mindestlohn zu niedrig, erfüllt er seine Schutzfunktion gegen Lohndumping nicht und verwehrt den Menschen die Chance, mit ihrer Arbeit einen angemessenen Lebensstandard zu erreichen und im Alter eine vernünftige Rente zu erhalten. Ist er zu hoch, gefährdet er Arbeitsplätze und schmälert die Chancen von Menschen mit geringer oder keiner beruflichen Qualifikation, einen Job zu finden", so der Sozialdemokrat. Die Mindestlohnkommission habe beide Seiten berücksichtigt.

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Der Sächsische Handwerkstag hält die Erhöhung des Mindestlohnes für schwer verkraftbar. Die Entscheidung werde den Handwerksunternehmern wehtun, sagte deren Präsident, Uwe Nostitz (62), laut einer Mitteilung. Die vorgeschlagene Anhebung werde nur schwer zu stemmen sein.

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