"Richtiger Umgang" mit AfD: Das ist MP Kretschmers Rezept

Dresden - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) hat die Politik aufgefordert, der AfD ihren Nährboden zu entziehen.

Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) hat sich für einen anderen Umgang mit der AfD ausgesprochen. (Archivbild)  © Norbert Neumann

Es sei bereits seit dem Einzug der AfD in den Sächsischen Landtag im Jahr 2014 klar, dass die Partei sich durch "radikalen Populismus ohne Rücksicht auf Verluste" kennzeichne, sagte Kretschmer im Interview mit "Zeit Online" am Sonntag.

Obwohl seither über ein Jahrzehnt ins Land gezogen ist, müsse der MP heute feststellen, dass weder die Politik, noch Medien oder die Gesellschaft allgemein einen "richtigen Umgang" mit der AfD gefunden habe.

Was laut Sachsens Regierungschef definitiv nicht weiterhelfe, sei, die AfD von den Vorsitzposten der Bundestagsausschüsse fernzuhalten: "Ich finde das falsch. Denn da gibt es schon eine falsche Prämisse: Es geht doch nicht darum, ob wir der AfD die gleichen Rechte wie den anderen Fraktionen zugestehen. Nein, sie hat diese Rechte nun mal. Und wir sollten die AfD nicht in einer Märtyrerrolle stärken."

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Der gebürtige Görlitzer kam natürlich nicht unvorbereitet zum Gespräch und hatte seinen eigenen Lösungsvorschlag im Gepäck: "Wir können unseren Beitrag leisten, indem es weniger reale Probleme gibt, auf deren Basis sie ihr Geschäft betreiben kann."

Doch was meint Kretschmer damit?

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Die AfD ist mittlerweile die größte Oppositionsfraktion im Deutschen Bundestag. (Archivbild)  © Michael Kappeler/dpa

Zunächst monierte der CDU-Politiker, dass sich nicht mit den "Inhalten der AfD" beschäftigt werden würde: "Wir müssen die Realitäten in unserem Land anerkennen und wahrnehmen, was die Mehrheit der Menschen einfordert von der Politik – allem voran beim Thema Migration."

Am Beispiel "Klimaschutz" erklärte Kretschmer zudem, dass den Bürgern "wieder mehr Freiheit" in Deutschland ermöglicht werden müsse. Heißt: "Klimaschutz ja, aber nicht mit Verboten."

Der neuen Bundesregierung traue Kretschmer jedoch zu, diesen richtigen Umgang mit der AfD zu finden.

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CDU, CSU und SPD hätten gemeinsam einen echten "Politikwechsel" organisiert, der die tatsächlichen Sorgen und Nöte der Bürger in den Vordergrund stelle, so der 50-Jährige.

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