1200 neue Jobs! Kanzler Scholz eröffnet Mega-Projekt der Bahn in Cottbus

Cottbus - Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat am Donnerstag im Beisein der DB-Spitze und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (62, SPD) die erste Halle des neuen ICE-Instandhaltungswerkes in Cottbus eröffnet. Bis 2026 sollen hier 1200 neue Arbeitsplätze (mit Eröffnung 450) entstehen und die ICE-4-Flotte der Bahn effizient wie nie instand gehalten werden.

Zur Eröffnung bekam auch Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) einen eigenen Mitarbeiterausweis ausgestellt.
Zur Eröffnung bekam auch Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) einen eigenen Mitarbeiterausweis ausgestellt.  © dpa/Patrick Pleul

In seiner Rede lobte der Kanzler das Tempo, in dem die erste der zwei Hallen erbaut wurde. Das Werk setze Maßstäbe für große Vorhaben überall im Land.

Zufrieden zeigte sich auch der Ostbeauftragte Carsten Schneider (47, SPD). Zu TAG24 sagte er: "Dass die Deutsche Bahn ihr modernstes und größtes Bahn-Instandhaltungswerk in Cottbus eröffnet, ist ein wichtiges Zeichen für die Region. Die Lausitz hat Zukunft."

Etwas kritischer blicken derweil kleine und mittelständische Unternehmen auf das Werk, laufen sie doch Gefahr, ihre Mitarbeiter an die Bahn als attraktiven Arbeitgeber zu verlieren.

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"Der Wettbewerb um die besten Köpfe und gute Arbeitskräfte hat schon lange in der Lausitz begonnen und spitzt sich mit den vielen Strukturwandelprojekten und Ansiedlungen natürlich zu", so Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus, zu TAG24. Für diese Unternehmen sei die "Lage herausfordernd. Ihnen ist klar, dass sie sich mit ihrer Personalpolitik an die Situation anpassen und sich anstrengen müssen, Mitarbeiter zu halten und neue zu gewinnen."

"Trotz Tariflohn, Aufstiegsmöglichkeiten und vielerlei Bemühungen und Benefits sehen sie die Gefahr, nicht wettbewerbsfähig gegenüber größeren Unternehmen zu sein. Manche befürchten, langfristig das Nachsehen zu haben", so Krüger weiter.

Das ist das neue ICE-Instandhaltungswerk in Cottbus

Die Dimensionen der neuen Halle sind beeindruckend.
Die Dimensionen der neuen Halle sind beeindruckend.  © dpa/Patrick Pleul

Doch sieht Krüger für kleine und mittelständische Unternehmen nicht nur schwarz. Diese müssten nicht per se einen Nachteil gegenüber Großunternehmen haben.

"Gerade jüngeren Fachkräften können sie viel schneller Verantwortung übertragen und Entwicklungsperspektiven bieten. Eine gute Unternehmensführung, Bestandspflege und die zielgerichtete Fachkräfteanwerbung und -sicherung durch verstärkte Ausbildung werden daher immer wichtiger."

Derweil sind die Dimensionen des neuen Werkes im Herzen Brandenburgs wirklich beeindruckend. In die frisch eröffnete 445 Meter lange und 33 Meter breite Halle können ICE künftig zweigleisig einfahren. Züge müssen so bei der Instandhaltung künftig nicht mehr geteilt oder bewegt werden, so ein Bahnsprecher. Das verspricht mehr Tempo und Effizienz. Zudem kann gleichzeitig auf mehreren Ebenen an den Zügen gearbeitet werden.

20 Monate hat der Bau dieser ersten Halle übrigens gedauert. Bis 2026 soll auch ein zweites, viergleisiges Gebäude fertig sein.

Titelfoto: dpa/Patrick Pleul

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