Rauswurf von Graichen: Unwahrheiten über angebliche Ehe verbreitet

Berlin - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53) trennt sich von seinem Staatssekretär Patrick Graichen (51). Über Graichen gab es zuletzt viele Diskussionen, auch im Netz. Einige User verbreiten aber Unwahrheiten.

Patrick Graichen muss seinen Platz räumen.
Patrick Graichen muss seinen Platz räumen.  © Kay Nietfeld/dpa

Der in die Kritik geratene Energiestaatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Patrick Graichen, muss seinen Posten räumen.

Das sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (beide Grüne) am 17. Mai in Berlin. Die Personalie wird in Politik und sozialen Netzwerken seit einigen Wochen kontrovers diskutiert, doch einige User verbreiten dabei auch Falschinformationen.

So behaupten mehrere Facebook-Nutzer, Patrick Graichen sei mit der Managerin Jutta A. Dönges verheiratet, die dem Vorstand des verstaatlichten Energieversorgers Uniper angehört. Stimmt das?

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Nein. Jutta Dönges ist nicht die Ehefrau von Patrick Graichen, teilte ihr Arbeitgeber Uniper mit.

Uniper hat am 16. Mai 2023 auf entsprechende Gerüchte reagiert und auf der Webseite klargestellt: "Derzeit kursiert in den sozialen Medien die Behauptung, dass unsere Finanzvorständin Dr. Jutta Dönges mit Staatssekretär Dr. Patrick Graichen verheiratet sei. Wir stellen hiermit klar, dass es sich dabei um eine Falschmeldung handelt."

Jutta Dönges ist nicht Patrick Graichens Ehefrau

Der Uniper-Aufsichtsrat hatte Jutta Dönges zum Mitglied des Vorstands und Chief Financial Officer (CFO) berufen. Das geht aus einer Mitteilung vom 20. Januar 2023 hervor. Dönges saß zuvor im Aufsichtsrat des Energieversorgers, der seit Ende 2022 zu rund 99 Prozent im Besitz der Bundesrepublik Deutschland ist.

Im vergangenen Jahr hatte Uniper wegen der ausbleibenden Lieferungen aus Russland viel Gas zu höheren Preisen am Markt zukaufen müssen, was zu enormen Verlusten geführt und schlussendlich den Einstieg des Bundes nötig gemacht hatte, um einen Zusammenbruch abzuwenden.

Patrick Graichen verliert seinen Posten wegen wiederholter Interessenkonflikte zwischen Berufs- und Privatleben. Grund seien neue Erkenntnisse aus internen Prüfungen, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am 17. Mai.

Hintergrund ist demnach die geplante finanzielle Förderung eines Projekts des Landesverbands Berlin des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND). In dessen Vorstand sitzt die Schwester Graichens, Verena Graichen. Der Staatssekretär soll in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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