Ricarda Lang bezieht bei Maischberger Stellung: "Dafür gibt es keine Toleranz"

Berlin - Überfordern die Grünen mit ihrer Politik die Bevölkerung? Bundesvorsitzende Ricarda Lang (30) kritisierte bei Sandra Maischberger (57), gegenüber ihrer Partei seien Grenzen überschritten worden.

Ricarda Lang (30, Bündnis 90/Die Grünen) übte deutliche Kritik an den Protesten gegen ihre Partei.
Ricarda Lang (30, Bündnis 90/Die Grünen) übte deutliche Kritik an den Protesten gegen ihre Partei.  © Kay Nietfeld/dpa

"Ich hätte mir das, was wir im Moment erleben, vor ein paar Monaten noch nicht vorstellen können", sagte Ricarda Lang in der maischberger-Talkshow vom 6. März und bezog sich damit auf die Unruhen in Biberach und Schorndorf.

Am politischen Aschermittwoch hatten Dutzende Störer, darunter auch Landwirte, die Grünen-Chefin bedrängt und an der Abreise gehindert. Lang wurde ausgepfiffen und unter anderem mit "Hau ab"- und "Pfui"-Rufen belegt.

Als Politikerin müsse man zwar raue Umgangstöne aushalten können, jedoch seien in Biberach Grenzen überschritten worden, sagte Lang. "Dafür gibt es kein Verständnis, keine Toleranz und keine Akzeptanz."

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Die 30-Jährige betonte, dass sie selbst aus einer ländlichen Region komme und viele Bauern als konservative, aber "grundanständige Leute" wahrnehme.

An die übrigen Landwirte appellierte sie: "Lasst euch nicht instrumentalisieren."

Am Mittwochabend war die Bundesvorsitzende der Grünen zu Gast in der ARD-Talkshow von Sandra Maischberger (57).
Am Mittwochabend war die Bundesvorsitzende der Grünen zu Gast in der ARD-Talkshow von Sandra Maischberger (57).  © WDR/Thomas Kierok

Grünen-Chefin Ricarda Lang übt Selbstkritik und räumt Mitschuld ihrer Partei ein

Es bestehe ein klarer Unterschied darin, für die legitimen Interessen einer Berufsgruppe zu streiten oder sich gegen den demokratischen Grundkonsens zu richten, sagte Lang.

Die Grünen-Chefin räumte zugleich eine Mitschuld ihrer Partei ein, mahnte jedoch, dass dies keine Entschuldigung für Gewalt sei.

"Was müssen wir besser machen? Was müssen wir tun, um das Vertrauen zurückzugewinnen?", seien die Fragen, die sich ihre Partei nun stellen müsse, so die 30-Jährige.

Titelfoto: WDR/Thomas Kierok, Kay Nietfeld/dpa

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