Nordfriesland - Über hundert Landwirte haben sich am heutigen Donnerstag Robert Habeck (54, Grüne) in Nordfriesland in den Weg gestellt. Es kam zu tumultartigen Szenen.

Wie die Husumer Nachrichten berichteten, sollte der Vize-Kanzler am späten Nachmittag mit einer Fähre am Hafen in Schlüttsiel ankommen. Der grüne Spitzenpolitiker war zuvor auf Hallig Hooge im Wattenmeer im Urlaub.

Die Rückreise sollte ihm vermiest werden. In Schlüttsiel warteten bereits mehr als hundert Landwirte mit Treckern und blockierten den Anleger offenbar aus Frust über die geplanten Kürzungen der Ampel-Koalition im Agrarbereich. Die Fähre konnte deswegen nicht anlegen.

Der Wirtschaftsminister machte den Demonstranten ein Angebot, dass drei von ihnen zum Gespräch an Bord kommen dürfen. Doch darauf ließen sich die Bauern nicht ein, die sich anscheinend via Facebookgruppen nur wenige Stunden vor der Aktion organisiert hatten. Offenbar war der spontane Protest weder angemeldet, noch gab es einen Organisator.

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Habeck selbst durfte auf Anweisungen seines Sicherheitspersonals nicht von der Fähre und mit den Bauern reden. Die Sicherheitslage habe das laut einer Sprecherin nicht zugelassen, obwohl der Minister "gerne bereit war, mit den Landwirten zu sprechen".

Die Fähre legte daraufhin wieder ab. Rund 30 Menschen versuchten in diesem Moment, das Schiff zu stürmen. Die Polizei konnte sie davon abhalten, dabei soll auch Pfefferspray eingesetzt worden sein. Die tumultartigen Szenen sind auf Videos festgehalten, die in den Sozialen Netzwerken geteilt wurden.

Nach Polizeiangaben fuhr Habecks Fähre zurück zur Hallig Hooge. Nach dem Ablegen des Schiffs beruhigte sich die Situation wieder. Die auf ihren Treckern zurückfahrenden Bauern lösten allerdings Verkehrsbehinderungen auf den Straßen in Nordfriesland aus.

Erstmeldung: 20.53 Uhr. Aktualisiert: 21.54 Uhr.