Tino Chrupalla bei Markus Lanz: "Mir hat Putin nichts getan"

Hamburg - Welche Beziehungen hat die AfD zu Russland? Parteichef Tino Chrupalla (50) ging bei "Markus Lanz" auf Angriffskurs.

AfD-Chef Tino Chrupalla (50) vertrat die Ansicht, dass von Russland keine Gefahr für Deutschland ausgeht.
AfD-Chef Tino Chrupalla (50) vertrat die Ansicht, dass von Russland keine Gefahr für Deutschland ausgeht.  © ZDF/Markus Hertrich

CDU-Politiker Roderich Kiesewetter (62) sei ein Kriegstreiber. AfD-Politiker würden in Deutschland ähnlich verfolgt werden wie Regime-Kritiker in Russland.

Mit seinen Aussagen sorgte AfD-Chef Chrupalla am Dienstagabend für Empörung bei Moderator Markus Lanz (56) und seinen Studiogästen.

Auf Kremlchef Wladimir Putin (73) angesprochen, bemerkte der 50-Jährige: "Ich argumentiere als deutscher Politiker, mir hat Putin nichts getan."

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Großes Lob gab es indes für Altkanzler Gerhard Schröder (81) für dessen russlandfreundliche Politik, die im deutschen Interesse gewesen sei.

Die größten Widerworte erfuhr Chrupalla von Kreml-Kritiker Wladimir Kara-Mursa (44). Dieser überlebte zwei Giftanschläge und schilderte ausführlich, warum Russland unter Putin so gefährlich sei. Er fragte den AfD-Chef aufgebracht: "Unsere Oppositionellen wurden ermordet - wie viele aus Ihrer Partei sind ermordet worden?"

Chrupalla wollte Kara-Mursas Ausführungen schnell beiseite wischen: "Gut, das ist jetzt die Perspektive eines Russen, der dort gelebt hat, der natürlich seine negativen Erfahrungen gemacht hat."

Kreml-Kritiker Wladimir Kara-Mursa (44, Foto) warnte vor den machtpolitischen Ambitionen Wladimir Putins (73).
Kreml-Kritiker Wladimir Kara-Mursa (44, Foto) warnte vor den machtpolitischen Ambitionen Wladimir Putins (73).  © ZDF/Markus Hertrich

Kreml-Kritiker warnt bei Markus Lanz vor Wladimir Putin

Als Chrupalla behauptete, er würde in Deutschland überwacht werden, entgegnete Journalist Justus Bender (44), dass es in Deutschland strenge Regeln gebe, die das Abhören von Politikern verhindern würden. Der AfD-Chef quittierte dies mit einem Lachen.

Das Schlusswort gab Lanz an Kara-Mursa, der appellierte, sich auf den Tag vorzubereiten, an dem Putin nicht mehr da sei. "Dann gibt es ein kleines Fenster, das sich öffnen könnte für eine demokratische Veränderung in Russland", so Kara-Mursa.

Titelfoto: ZDF/Markus Hertrich

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