Unsere arme Wirtschaft: Staatliche Subventionen für Profit-Geilheit!

Berlin - Wieder neigt sich eine Woche dem Ende zu und mit ihr treten reihenweise politische Ereignisse ihren Weg in die Vergessenheit an. In diesem Wochenrückblick lässt TAG24-Redakteur Malte Kurtz (28) die politischen Highlights Revue passieren und betrachtet die Entwicklungen in Deutschland sowohl kritisch als auch mit einem Augenzwinkern.

Die deutsche Wirtschaft bangt um ihren Standort in Deutschland und verlangt nach Fachkräften und staatlichen Hilfen.
Die deutsche Wirtschaft bangt um ihren Standort in Deutschland und verlangt nach Fachkräften und staatlichen Hilfen.  © Georg Wendt/dpa

Riesiger Jubel brach zu Wochenbeginn aus, als der taiwanesische Chip-Hersteller "TSMC" ankündigte, zusammen mit deutschen Konzernen eine Halbleiter-Fabrik in Dresden aufzubauen.

Am sagenumwobenen Wirtschaftsstandort Deutschland hatte sich endlich wieder ein Unternehmen angesiedelt und der Staat musste gerade mal fünf Milliarden Euro der Steuerzahler dafür verbraten. Wahnsinn.

Halbleiter, Windkraft, Wasserstoff, Wärmepumpen und Elektroautos: Es hat den Anschein, als wolle man das Siegel "Made in Germany" wieder ganz groß rausbringen.

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Seitens der Politik spalten sich diesbezüglich die Meinungen. Während die Regierung in dem Vorhaben eine Chance für Deutschland wittert, warnt die Opposition davor, im internationalen Vergleich abgehängt zu werden.

Deutsche Wirtschaftspolitik: Unternehmen über Arbeitnehmer

Die Politik gibt ihr Geld lieber für die Wirtschaft aus, anstatt für die Bevölkerung. (Symbolbild)
Die Politik gibt ihr Geld lieber für die Wirtschaft aus, anstatt für die Bevölkerung. (Symbolbild)  © 123rf/nikirov

Generell scheint sich in Deutschland fast alles um die Wirtschaft zu drehen: Mehr Fachkräfte wären super, am besten billig. Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, aber nicht, weil die Arbeitsbedingungen schlichtweg Mist sind, sondern weil heutzutage jeder lieber studieren geht, anstatt sich die Hände schmutzig zu machen.

Ja, die Wirtschaft leidet so sehr, man sollte ihr es auch einfach deutlich schmackhafter machen, ihre Produktion in der Heimat zu lassen und nicht aus Profit-Geilheit in Billiglohnländer zu verlagern.

Wozu die Rahmenbedingungen für Arbeitnehmer verbessern, wenn man die Staatskasse auch in Unternehmenssubventionen pumpen kann, die sich anschließend an der Börse auszahlen?

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All das wäre überhaupt kein Problem, wenn von dem erzielten Gewinn ab und an auch mal was in die Taschen der Bürgerinnen und Bürger wandert. Wenn ich am Ende des Monats mein Konto überziehe, springt kein Staat ein, um mich liquide zu halten, aber wehe, eine Bank oder eine ach so essenzielle Firma hat sich mit zwielichtigen Geschäften mal wieder krass verschuldet.

Der Tweet der Woche!

Der bayrische Minister für Bundesangelegenheiten und Medien, Florian Herrmann (51, CSU), hat keinen Bock mehr auf die Öffentlich-Rechtlichen und liest stattdessen das "Freisinger Tagblatt", um seine Forderung nach "guten Journalisten" zu untermauern.

Doch man kann den Spieß auch umdrehen: Die Politik sollte durch gute Arbeit selbstständig für ihre Akzeptanz in der Bevölkerung sorgen. Wir brauchen gute Politiker, keine Herolde der Fake-News-Bewegung.

TAG24-Redakteur Malte Kurtz (28) fasst die politischen Ereignisse der vergangenen Woche kurz und kritisch zusammen.
TAG24-Redakteur Malte Kurtz (28) fasst die politischen Ereignisse der vergangenen Woche kurz und kritisch zusammen.  © Eric Münch

Kommendes Wochenende folgt dann die nächste Episode des politischen Wochenrückblicks. Denn wenn eines in der Bundesrepublik sicher ist, dann, dass unsere Parteien und Politiker gern einmal für Kopfschütteln innerhalb der Bevölkerung sorgen.

Titelfoto: Bildmontage: Georg Wendt/dpa, 123rf/Nikirov

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