Bundestag: SPD gibt Votum zum Koalitionsvertrag bekannt

Berlin - Seit Dezember 2021 absolvierte das Regierungsteam des Kanzlers 130 Kabinettssitzungen. In Sitzung 131 dürften Abschiedsgeschenke auf den Tisch kommen - und noch eine wichtige Verordnung.

Der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) kommt am Mittwoch zu seiner voraussichtlich letzten Kabinettssitzung zusammen. (Archivfoto)  © Michael Kappeler/dpa

Das Kabinett von Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) kommt am 30. April (11 Uhr) im Berliner Kanzleramt zu seiner voraussichtlich letzten Sitzung zusammen. Die Tagesordnung ist übersichtlich.

Sechs Tage vor der geplanten Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz (69) zum neuen Regierungschef will die rot-grüne Minderheitsregierung aber noch die Erhöhung der gesetzlichen Renten zum 1. Juli um 3,74 Prozent beschließen.

In erster Linie dürfte es ein Tag der Abschiedsgeschenke werden. Im November 2021 war die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (70, CDU) von ihrem Regierungsteam mit einem Blumenstrauß und einem "Carpe diem"-Bäumchen in den politischen Ruhestand entlassen worden.

Alle wichtigen Infos zur Bundestagswahl und der Regierungsbildung findet Ihr im TAG24-Ticker.

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29. April, 6.39 Uhr: SPD gibt Votum zum Koalitionsvertrag bekannt

Die Mitglieder der SPD haben über den Koalitionsvertrag mit CDU und CSU entschieden.

Das Ergebnis wird aber erst im Laufe des Vormittags (gegen 10.30 Uhr) bekanntgegeben. 15 Tage lang konnten die 358.000 SPD-Mitglieder ihre Stimme abgeben, um 23.59 Uhr schloss das digitale Wahllokal.

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358.000 SPD-Mitglieder konnten 15 Tage lang bis zum 29. April, 23.59 Uhr, über den Koalitionsvertrag mit der Union abstimmen.  © Kay Nietfeld/dpa

29. April, 8.47 Uhr: Auch Laumann kontert Kritik an Ministerriege

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Karl-Josef Laumann (67) weist die harsche Kritik aus dem Arbeitnehmerflügel der Partei an der Kabinettsliste von Parteichef Friedrich Merz (69) zurück.

"Ich bin damit zufrieden, weil er ein gutes Kabinett zusammengestellt hat", sagte der NRW-Arbeitsminister der "Rheinischen Post". Laumann stand bis vergangenes Jahr 19 Jahre lang an der Spitze der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA). Sein Nachfolger dort, Dennis Radtke, hatte die Auswahl der CDU-Ministerinnen und -Minister heftig kritisiert.

Karl-Josef Laumann (67, CDU) ist zufrieden mit der Kabinettsliste der CDU. (Archivfoto)  © Rolf Vennenbernd/dpa

29. April, 6.32 Uhr: Linnemann lässt sich heftige Kritik an Kabinettsliste nicht gefallen

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (47) hat Kritik an der Kabinettsliste von Parteichef Friedrich Merz (69) zurückgewiesen.

"Wir brauchen ein starkes Kabinett. Wir sollten nicht nach Himmelsrichtung schauen, sondern die Besten aufstellen. Und das hat Friedrich Merz gemacht", sagte Linnemann in den ARD-"Tagesthemen". Er führte das Beispiel Schleswig-Holstein an, das als kleines Bundesland gleich zwei Bundesminister stelle. "Aber wenn diese Bundesminister so gut sind, warum soll man sie nicht nehmen?"

Im neuen Kabinett werden bei der Union erneut die Männer in der Überzahl sein. Die CDU entsendet vier Männer und drei Frauen, die CSU zwei Männer und eine Frau. Noch deutlicher unterrepräsentiert sind Politikerinnen und Politiker aus Ostdeutschland - nur die künftige Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (51) kommt von dort. Der Vorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels CDA, Dennis Radtke (46), kritisierte in der "Süddeutschen Zeitung" zudem, dass kein Vertreter der christlich-sozialen Wurzel der CDU Teil des Kabinetts sein wird.

Carsten Linnemann (47), CDU-Generalsekretär, weist Kritik an der CDU-Kabinettsliste zurück. (Archivfoto)  © Michael Kappeler/dpa

29. April, 6.25 Uhr: Spahn will Bilger als Fraktionsmanager

Der baden-württembergische Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger (46) soll nach dem Willen des designierten Unionsfraktionschefs Jens Spahn (44) neuer Parlamentarischer Geschäftsführer werden.

Das berichtet der "Tagesspiegel" unter Berufung auf die Unionsfraktion. Die Personalie wurde der Deutschen Presse-Agentur ebenfalls bestätigt.

29. April, 6.23 Uhr: Verbände erwarten von Reiche schnelle Signale für Wirtschaftswende

Wirtschaftsverbände haben hohe Erwartungen an die designierte neue Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (51, CDU).

"Das Wirtschaftsministerium muss in der neuen Koalition eine Schlüsselrolle einnehmen", sagte der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer, Peter Adrian, der Deutschen Presse-Agentur. "Deutschland steckt im dritten Jahr wirtschaftlicher Stagnation – wir müssen dringend wieder zu mehr Dynamik finden."

28. April, 15.47 Uhr: CDU stimmt Koalitionsvertrag zu

Nach der CSU hat auch die CDU dem Koalitionsvertrag mit der SPD zugestimmt.

Auf einem Kleinen Parteitag in Berlin votierten die Delegierten für das 144 Seiten starke Vertragswerk mit dem Titel "Verantwortung für Deutschland".

Jetzt fehlt nur noch die SPD, die ihre rund 358.000 Mitglieder bis Dienstagabend entscheiden lässt.

Bei einem Kleinen Parteitag haben CDU-Delegierte ihre Zustimmung zum Koalitionsvertrag erteilt.  © Kay Nietfeld/dpa

28. April, 13.38 Uhr: Merz zu Koalitionsvertrag - "Anstrengung hat sich gelohnt"

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz (69) hat zu Beginn eines Kleinen Parteitags in Berlin für den Koalitionsvertrag von Union und SPD geworben.

"Die Anstrengung hat sich gelohnt", sagte der mögliche künftige Kanzler vor den CDU-Delegierten mit Blick auf die Verhandlungen. Der Koalitionsvertrag weise den Weg, der Verantwortung für Deutschland in den kommenden vier Jahren gerecht zu werden und das Land wieder nach vorne zu bringen.

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz (69).  © Michael Kappeler/dpa

28. April, 12.35 Uhr: Publizist Wolfram Weimer verlässt Verlagsgruppe Weimer Media

Der designierte Staatsminister für Kultur und Medien, Wolfram Weimer (60), legt mit sofortiger Wirkung die Geschäftsführung der Weimer Media Group nieder und verlässt die Verlagsgruppe.

Das teilte er der Deutschen Presse-Agentur in München mit. Alleinige Geschäftsführerin werde seine Frau Christiane Goetz-Weimer. Sie ist Verlegerin seit 30 Jahren.

28. April, 12.34 Uhr: CDU/CSU legen Kabinettsliste vor - Chef von MediaMarkt soll Minister werden

Acht Tage vor der geplanten Kanzlerwahl im Bundestag haben CDU und CSU ihre Kabinettsliste vorgelegt.

Neben vielen bekannten Namen enthält sie eine große Überraschung: Der Chef von Ceconomy, des Mutterkonzerns der Elektronikketten Media Markt und Saturn, Karsten Wildberger (56) soll das neu geschaffene Ressort für Digitalisierung und Staatsmodernisierung übernehmen.

Viele Namen für die Besetzung der anderen Ressorts kursierten bereits seit Tagen: Das Außenministerium, das nach fast 60 Jahren wieder an die CDU geht, soll der Außen- und Sicherheitsexperte Johann Wadephul (62) aus Schleswig-Holstein leiten. Der bisherige CSU-Landesgruppenvorsitzende im Bundestag, Alexander Dobrindt (54), wird Innenminister. Das wichtige Wirtschaftsministerium soll die Energiemanagerin und frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche (51) übernehmen.

Digitalminister soll der Manager Karsten Wildberger (56) werden. (Archivfoto)  © Oliver Roesler oro-Phot/CECONOMY AG /dpa

28. April, 12.28 Uhr: Lauterbach wünscht Nachfolgerin Warken Glück und Erfolg

Der scheidende Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (62, SPD) hat seiner designierten Nachfolgerin Nina Warken Unterstützung bei der Amtsübergabe zugesichert.

"Ich werde am Anfang alles tun, um es ihr leicht zu machen, ins Amt zu finden", sagte Lauterbach auf Nachfrage vor Journalisten in Berlin.

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