Landtagswahl in Bayern: CSU-Werte sinken, AfD legt laut Umfrage zu
Augsburg - Die Landtagswahl 2023 in Bayern wirft ihre Schatten immer deutlicher voraus, am 8. Oktober geht es an die Urne. Die CSU büßt laut einer Civey-Umfrage derweil in der Gunst der bayerischen Wähler zwei Prozentpunkte ein.
Die Partei von Ministerpräsident Markus Söder (56) kommt im Zuge der Affäre um Hubert Aiwanger (52, Freie Wähler) aktuell auf 36 Prozent, wie aus der am heutigen Donnerstag veröffentlichten Erhebung im Auftrag von "Augsburger Allgemeine" und "Spiegel" hervorgeht. Es ist eine Tendenz, die sich fortsetzt.
Die Freien Wähler von Bayerns Vize-Regierungschef Aiwanger liegen demnach gut einen Monat vor der Landtagswahl auch weiterhin stabil bei 12 Prozent.
Die AfD klettert in der zweiwöchentlichen Online-Erhebung um vier Prozentpunkte auf 17 Prozent.
Söder hält trotz der Flugblatt-Affäre an seinem Stellvertreter fest. Aiwanger hatte abgestritten, als Schüler das antisemitische Pamphlet verfasst zu haben, aber den zeitweiligen Besitz eingeräumt.
Sein Bruder gab an, der Autor gewesen zu sein. Gegen Aiwanger wurden allerdings auch weitere Vorwürfe laut. Er entschuldigte sich, sprach aber zugleich von einer Schmutzkampagne. Die Kritik an ihm hält in der Folge weiter an.
AfD legt im Freistaat zu und überholt laut Civey-Umfrage die Grünen
In der sogenannten Sonntagsfrage überholt die AfD mit nun 17 Prozent derzeit die Grünen, die bei 15 Prozent liegen. Die SPD steht weiter bei 10 Prozent.
FDP und Linke liegen mit vier beziehungsweise ein Prozent unter der Fünf-Prozent-Hürde und würden derzeit somit den Einzug in den Landtag verpassen.
Grundsätzlich spiegeln Wahlumfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen für den Wahlausgang. Sie sind zudem immer mit Unsicherheiten behaftet.
So erschweren nachlassende Parteibindung und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen unter anderem den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der entsprechend erhobenen Daten.
Civey hat die Menschen in Bayern auch Söders Regierungsarbeit beurteilen lassen. 46 Prozent sind demnach mit ihr unzufrieden, 43 Prozent zufrieden. Mit 88 Prozent einen hohen Zuspruch erfährt er aus dem Lager der CSU-Wähler.
Eine Sache gibt es diesbezüglich allerdings zu beachten: Anders als die Sonntagsfrage wurde die Frage nach Söders Regierungsarbeit über einen deutlich längeren Zeitraum gestellt - vom 9. August 2023 bis zum gestrigen Mittwoch.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa