"Veggie-Schnitzel" bald Geschichte? EU stimmt für Namensverbot bei Ersatzprodukten

Von Marek Majewsky

Straßburg (Frankreich) - Das Europaparlament will Bezeichnungen wie "Veggie-Burger" oder "Soja-Schnitzel" verbieten lassen. Auch Begriffe wie "Steak" oder "Wurst" sollen dem Willen einer Mehrheit der Abgeordneten zufolge künftig nur noch für tierische Lebensmittel verwendet werden dürfen. Die EU-Staaten müssten dem Vorhaben zustimmen, damit die Vorgaben in Kraft treten können.

2024 wurden in Deutschland rund 121.600 Tonnen Fleischersatz hergestellt - doppelt so viel wie 2019.
2024 wurden in Deutschland rund 121.600 Tonnen Fleischersatz hergestellt - doppelt so viel wie 2019.  © Marijan Murat/dpa

Die zuständige Abgeordnete Céline Imart sieht "ein echtes Verwechslungsrisiko", da pflanzenbasierte Ersatzprodukte nicht die gleichen Nährwerte böten wie ihre tierischen Originale.

Zudem will die Politikerin der EVP-Fraktion, zu der auch CDU und CSU gehören, mit dem Vorhaben Landwirte schützen.

Verbraucherschützer und Unternehmen aus der Lebensmittelbranche kritisierten das geplante Verbot scharf.

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Die Organisation Foodwatch teilte mit, niemand kaufe versehentlich Tofuwürstchen, weil er glaube, es seien Rinderwürste. Mehrere Firmen wie Aldi Süd, Lidl und Burger King hatten sich in einem gemeinsamen Brief ebenfalls gegen das Vorhaben ausgesprochen.

Das Parlament muss nun in Verhandlungen mit den EU-Staaten eine endgültige Einigung finden. Die Bundesregierung hat bislang keine Position zu dem Parlamentsbeschluss kundgetan.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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