Großes Missverständnis: Elf Bürger kandidieren unfreiwillig für Stadtrat
Löhne - Mehrere Bewohner der Stadt Löhne (Kreis Herford) kandidieren offenbar unfreiwillig für die anstehende Kommunalwahl.
Alles in Kürze
- Elf Bürger kandidieren unfreiwillig für Stadtrat in Löhne
- 21 Kandidaten von "Die Partei" antreten zur Kommunalwahl
- Ungewollte Kandidaten erfuhren von ihrer Kandidatur aus der Zeitung
- Seit dem 7. Juli können keine Änderungen an der Liste vorgenommen werden
- Gewählte müssen ihr Rats-Mandat nicht annehmen, wenn sie nicht wollen

Insgesamt 21 Kandidaten schickt die Satire-Partei "Die Partei" dort zur Kommunalwahl am 14. September ins Rennen. Elf davon hätten von ihrer Kandidatur allerdings völlig überraschend aus der Zeitung erfahren, wie die "Neue Westfälische" berichtete.
Die ungewollten Stadtrats-Kandidaten erklärten gegenüber dem Blatt, dass sie zwar ihre Unterschrift für eine Wahlzulassung der Partei abgegeben hätten, von einer Kandidatur sei dabei aber nie die Rede gewesen.
"Ich will gar nicht in den Rat und weiß auch nichts von einer Kandidatur", sagte etwa die Bürokauffrau Jutta Niewierra, die nun tatsächlich auf Bewerberplatz 7 im Wahlbezirk 4 antreten muss.
Denn: Seit dem 7. Juli kann an der Liste der zugelassenen Wahlvorschläge nichts mehr verändert werden, wie Ursula Nolting, Pressesprecherin der Stadt Löhne, gegenüber TAG24 am Dienstag erklärte: "Es gibt kein Zurück mehr."
Gegen den eigenen Willen muss aber am Ende niemand in den Stadtrat einziehen: "Sollten sie gewählt werden, brauchen sie ihr Rats-Mandat nicht annehmen", sagte Nolting weiter.
Missverständnis bei Unterschrift? "Von einer Ratskandidatur ist dabei kein Wort gefallen"

Allein, dass sie gewählt werden, gilt jedoch als unwahrscheinlich, zumal "Die Partei" bei der letzten Ratswahl im Jahr 2020 gerade einmal 0,68 Prozent aller Stimmen bekam.
Seitens der Partei "Die Partei" sprach man gegenüber der "Neuen Westfälischen" von einem Missverständnis. "Ich habe allen klar gesagt, dass sie mit ihrer Unterschrift auch ihren Namen für eine Kandidatur hergeben. Möglicherweise haben sie mich nicht richtig verstanden", sagte Parteisprecher Bernhard Riedl.
So sei es offenbar auch Jutta Niewierra und ihrem Ehemann, der ebenfalls ungewollt auf der Wahlliste steht, ergangen: "Von einer Ratskandidatur ist dabei kein Wort gefallen. Sonst hätte ich das im Leben nicht unterschrieben."
Ob Missverständnis oder nicht: Auf jenem Zettel, den sie unterschrieben hätten, sei dem Bericht zufolge immerhin in Schriftform ausgedrückt worden, dass eine Unterschrift gleichzeitig eine Zustimmung zur "Benennung als Bewerber" darstelle.
Titelfoto: Bildmontage: Patrick Pleul/dpa, Sebastian Gollnow/dpa