"Keine Könige": Millionen gehen in den USA gegen Trump auf die Straße

USA - In den USA haben am Samstag Millionen von Menschen in zahlreichen Städten gegen Präsident Donald Trump protestiert. Sie warfen Trump vor, die USA mit seinem Regierungsstil wie ein König führen zu wollen und die Demokratie zu bedrohen.

Vor dem Kapitol in Washington D.C. hatten sich Tausende versammelt, um friedlich gegen Donal Trump zu demonstrieren.  © Tom Hudson/ZUMA Press Wire/dpa

Die Organisatoren sprachen am Samstagabend (Ortszeit) von fast sieben Millionen Teilnehmern in mehr als 2700 Städten und Ortschaften - rund zwei Millionen mehr als noch im Juni.

"Der Präsident glaubt, seine Macht sei absolut", heißt es auf der Website. "Aber in Amerika haben wir keine Könige."

Von republikanischer Seite hatte es im Vorfeld geheißen, die Teilnehmer würden "Amerika hassen". Trump selbst sagte dem Sender Fox News: "Ich bin kein König." Er hat wiederholt behauptet, Demonstrierende seien gewaltbereit. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, sagte bei einer Pressekonferenz, er erwarte "Hamas-Unterstützer", "Antifa-Typen" und "Marxisten in voller Montur" bei den "No Kings"-Protesten.

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Gegner werfen Trump und seinem Umfeld vor, gezielt Eskalation zu befeuern und den Einsatz des Militärs gegen Andersdenkende normalisieren zu wollen. Mehrere demokratisch regierte Städte und Bundesstaaten gehen juristisch gegen die Entsendung der Nationalgarde in ihre Gemeinden vor.

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Die Demonstranten werfen Trump vor, das Land wie ein König regieren zu wollen.  © Tom Hudson/ZUMA Press Wire/dpa
Millionen wollten ein Zeichen gegen die Politik von Donald Trump setzen.  © Photo by SPENCER PLATT / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP
Eine stilisierte Trump-Figur mit Königskrone, aufgenommen beim "No Kings"-Protest im Boston Common-Park.  © Franziska Spiecker/dpa

"In Amerika haben wir keine Könige", so die Bewegung

Hunderttausende gingen in New York auf die Straße.  © Olga Fedorova/AP/dpa

In New York fasste die Krankenhausmitarbeiterin Stephanie, die ihren Nachnamen nicht nennen wollte, ihre Empfindungen zu Trumps Regierungsstil so zusammen: "Der Präsident ist eine Schande, und ich hoffe, dass heute Millionen auf die Straße gehen", sagte sie in New York. Die 36-Jährige gehörte zu mehreren Hundert Demonstranten, die sich bereits am Morgen im Stadtteil Queens zu Protesten gegen Trump versammelten. Die Teilnehmer skandierten unter anderem "Wir lieben unser Land, wir können Trump nicht ausstehen." Außerdem hielten sie Plakate mit der Aufschrift "No Kings" (Keine Könige).

Wenig später versammelten sich Tausende Menschen am weltberühmten Times Square in der Ostküstenmetropole, um gegen Trump zu demonstrieren. Insgesamt gingen nach Angaben der New Yorker Polizei in der Stadt mehr als 100.000 Menschen "friedlich" auf die Straße.

Auch aus Boston und Chicago wurden Proteste gegen den Präsidenten gemeldet. In Washington skandierten Tausende Demonstranten "So sieht Demokratie aus" und "Donald Trump muss weg". Sie versammelten sich in der Nähe der National Mall, entlang der sich die Wahrzeichen der Stadt erstrecken.

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Bereits am 14. Juni hatten in mehreren US-Städten Hunderttausende Menschen unter dem Motto "No Kings" gegen Trump demonstriert. Anlass war damals eine Militärparade in Washington zum 250-jährigen Bestehen der US-Armee, die Trump sich gewünscht hatte und die mit seinem 79. Geburtstag zusammenfiel.

Erstmeldung 18. Oktober, 22.25 Uhr. Update 19. Oktober 7.35 Uhr.

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