WM-Auslosung wird zur Preisverleihung für Donald Trump
Von Arne Richter, Anna Ringle
Washington D.C. - Es ist nicht der Nobelpreis, sondern eine FIFA-Auszeichnung: Donald Trump (79) hat den neuen Friedenspreis des Fußball-Weltverbandes erhalten.
Der US-Präsident wurde bei der Auslosung der WM-Gruppen in Washington mit der von FIFA-Präsident Gianni Infantino (55) erst jüngst initiierten Auszeichnung geehrt.
"Das ist ihr Preis", sagte Infantino bei der Showgala im John F. Kennedy Center for the Performing Arts in Washington unweit von Trumps Amtssitz, dem Weißen Haus. "Dieser Preis wird jährlich vergeben, um einen Menschen auszuzeichnen, der ein klares Engagement für Frieden auf der Welt fördert."
Trump hängte sich selbst die goldene Medaille um den Hals. "Das ist eine der größten Ehrungen meines Lebens", sagte er.
Die FIFA hatte den Preis erst Anfang November ausgelobt. Mit ihm sollen künftig Personen ausgezeichnet werden, die sich durch "außergewöhnliche Taten für Frieden und Einheit der Welt", hervorgetan hätten, hieß es. Ein Fußball-Bezug der geehrten Personen ist nicht erforderlich.
Kritiker hatten Infantino unterstellt, dass er die Auszeichnung extra für Trumpins Leben gerufen habe. Es gebe kein transparentes Verfahren, keine Nominierten, keine Jury, und sei offenbar auch für den FIFA-Rat neu gewesen, sagte die Direktorin von Human Rights Watch, Minky Worden, bei einer Pressekonferenz verschiedener Gruppen in Washington zwei Tage vor der Auslosung über die bevorstehende Preisvergabe.
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