Umziehen für die Familienkasse: Für jedes Kind, das aus dieser Metropole wegzieht, gibt's Kohle

Tokio (Japan) - Die Geburtenraten in Japan sinken und die Bevölkerung altert besonders in ländlichen Gegenden. Um diesem Trend entgegenzuwirken, sollen Familien, die den urbanen Großraum Tokio verlassen, nun mit bis zu 7700 US-Dollar belohnt werden.

Eine japanische Familie mit einem Kind könnte bei einem Umzug mit Jobwechsel über 28.000 Euro Prämie erhalten! (Symbolfoto)
Eine japanische Familie mit einem Kind könnte bei einem Umzug mit Jobwechsel über 28.000 Euro Prämie erhalten! (Symbolfoto)  © 123rf/maposan

Umgerechnet sind also knapp 7260 Euro pro Kind möglich. Wie das Magazin Insider berichtete, hat sich der Umzugsbonus damit mehr als verdreifacht. Der bisherige Zuschuss pro Kind betrug 2300 US-Dollar, also umgerechnet etwa 2170 Euro. Wenn das mal kein Anreiz für einen Tapetenwechsel ist!

Die Kinderprämie ist Teil einer größeren Maßnahmen-Kampagne der japanischen Regierung. Bisher waren bereits für jede Familie 23.000 US-Dollar, also circa 21.700 Euro drin, wenn mindestens der hauptverdienende Elternteil auch seinen Arbeitsort aus Tokio verlege.

Wer also andernorts in Japan ein Unternehmen gründen, in einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen einen Neuanfang wagen will oder einfach beschließt, das Pendeln zum alten Job in Tokio sein zu lassen, kann dafür einen erheblichen Bonus ergattern.

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Doch das großzügige Angebot kommt nicht von ungefähr. Wegen besserer Jobaussichten konzentriere sich laut dem Insider ein Großteil der Bevölkerung auf den Großraum Tokio.

2021 waren es laut der Daten der Weltbank ganze 92 Prozent der Gesamtbevölkerung Japans, die in Städten lebe. Allein in der Hauptstadt Japans sind das 35,6 Millionen Menschen.

Kampf gegen den Städtetrend

Einige japanische Dörfer haben traumhaft schöne Landschaften zu bieten. (Symbolfoto)
Einige japanische Dörfer haben traumhaft schöne Landschaften zu bieten. (Symbolfoto)  © 123rf/osazecuomo

Die Regierung kämpft verzweifelt darum, die regionale Wirtschaft und Bevölkerung wiederzubeleben.

Während im Zuge der Corona-Pandemie in Deutschland zu beobachten war, dass es immer mehr Menschen raus aus der Stadt in ländlichere Gegenden zog, spielte sich das Gegenteil in Japan ab. Es zogen mehr Menschen nach Tokio als weg von der Metropole.

Deshalb soll künftig der Zustrom der Bevölkerung in die Hauptstadt kontrolliert werden.

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In der Vergangenheit versuchte die Regierung, Menschen mit billigen Häusern und Steuererleichterungen aus den Städten zu locken. Für nicht einmal 500 Euro konnte man ein Haus erwerben - vorzugsweise in Dörfern mit wenigen Einwohnern.

Titelfoto: 123rf/maposan

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