Harvard-Studie: Sex während Pandemie nur mit Maske und ohne Küssen

USA - Trotz weltweiter Lockerungen der Corona-Maßnahmen, heißt es weiterhin Abstand halten und Maske auf. Wie eine Havard-Studie jetzt zeigt, gilt das nicht nur im ÖPNV, sondern auch beim Geschlechtsverkehr.

Ein Paar küsst sich mit Schutzmaske. (Archivbild)
Ein Paar küsst sich mit Schutzmaske. (Archivbild)  © dpa/EUROPA PRESS/Eduardo Briones

Besonders gilt dieser Ratschlag für "Paare", die nicht gemeinsam in einem Haushalt leben, so die Studie "Sexual Health in the SARS-CoV-2 Era" amerikanischer Wissenschaftler der Harvard Medical School. Schließlich ist das Virus noch immer unter uns.

Eine Ansteckung mit dem Coronavirus unter Sex-Partnern sei nämlich besonders hoch. Innerhalb, aber besonders außerhalb eines Haushaltes, so die Studie.

Aber keine Panik, Sex mit wahrscheinlich geringer Ansteckungsgefahr ist dennoch möglich, wenn man sich mit mehr, als nur einem Kondom, schützt.

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Die Wissenschaftler der Harvard Medical School haben jetzt einen Leitfaden für Sex während der Corona-Krise herausgegeben. Safer-Sex extrem, könnte man auch sagen.

Solltet Ihr also mit Abstinenz, Selbstbefriedigung oder Telefon-/Video-Sex während der Pandemie nicht ausgelastet sein, empfehlen Euch die Wissenschaftler Folgendes für ein möglichst sicheres Liebesspiel:

  • Keinen Sex mit Menschen, die Symptome zeigen.
  • Auf wechselnde Partner möglichst verzichten.
  • Vor und nach dem Geschlechtsverkehr duschen.
  • Intimbereich gründlich mit Seife oder Alkoholtüchern reinigen.
  • Maske auf.
  • Küssen unterlassen.
  • Keine Sexualpraktiken mit Urin.
  • Kontakt mit Sperma vermeiden.

Da es sich um einen völlig neuen Virus handelt, können die Wissenschaftler nicht mit Sicherheit sagen, ob sich das Virus tatsächlich über Sperma, Vaginalsekret oder andere Körperflüssigkeiten übertragen lässt.

"In zwei kleinen Studien mit SARS-CoV-2-Infizierten konnte das Virus weder im Sperma noch in den Vaginalsekreten nachgewiesen werden. In einer weiteren Studie mit Samenproben von 38 Patientinnen wurde das Virus bei 6 Patientinnen nachgewiesen. Die Relevanz bezüglich der sexuellen Übertragung bleibt jedoch unbekannt", so eines der Ergebnisse. Bis dies besser erforscht ist, wäre es ratsam, Sperma als potenziell infektiös zu betrachten.

Ebenfalls wurde SARS-CoV-2 RNA im Stuhl und SARS-CoV-2-Nukleinsäuren im Urin weniger Patienten nachgewiesen. Ob diese tatsächlich auch infektiös sind, ist noch unklar. Bis es ein klares Ergebnis dazu gibt, heißt es auch hier: Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Klingt nach Blödsinn? >> Hier findet Ihr die Studie zum Thema. Sie erschien am 8. Mai im "Annals of Internal Medicine". Leitender Forscher der Studie ist Dr. Jack Turban vom Massachusetts General Hospital und der Harvard Medicine School.

Titelfoto: dpa/EUROPA PRESS/Eduardo Briones

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