Pelosi in Taiwan eingetroffen - China schickt Kampfjets

Taipeh - Ungeachtet aller Drohungen aus China ist die US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi (82) am Dienstag zu einem Besuch in Taiwan eingetroffen. Schon im Vorfeld hatten sich die Spannungen mit China verschärft. Peking sieht Taiwan als Teil der Volksrepublik an. Nun droht die Lage endgültig zu eskalieren.

Nancy Pelosi (82), Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, nach ihrer Ankunft am Flughafen von Taipeh.
Nancy Pelosi (82), Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, nach ihrer Ankunft am Flughafen von Taipeh.  © dpa/Taiwan Ministry of Foreign Affairs

Pelosi hat Taiwan indes die weitere Unterstützung der USA zugesichert. Ihr Besuch unterstreiche das "unerschütterliche Engagement der USA für die Unterstützung der lebendigen Demokratie in Taiwan", teilte Pelosi am Dienstagabend (Ortszeit) nach ihrer Landung in der Hauptstadt Taipeh mit.

"Amerikas Solidarität mit den 23 Millionen Menschen in Taiwan ist heute wichtiger denn je, da die Welt vor der Wahl zwischen Autokratie und Demokratie steht."

Noch vor der Landung erhöhte Chinas Volksbefreiungsarmee die Drohkulisse mit Manövern, Schießübungen, dem Einsatz von Militärflugzeugen und Kriegsschiffen nahe Taiwan und sperrte Seegebiete.

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Nach der Landung wurden Manöver mit Schießübungen in sechs Meeresgebieten rund um die demokratische Inselrepublik angekündigt.

Die Manöver dienten der "ernsten Abschreckung gegen die jüngste Eskalation durch negative Schritte der USA in der Taiwan-Frage und eine ernste Warnung an die Unabhängigkeitskräfte, die eine Abspaltung wollen", sagte der Sprecher.

Es gehe um die Abwehr "der Einmischung ausländischer Kräfte und separatistischer Versuche von Unabhängigkeitskräften in Taiwan".

Xi Jinping droht den USA

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping (69) warnte die USA.
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping (69) warnte die USA.  © dpa/Shen Hong

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping (69) hatte US-Präsident Joe Biden (79) in einem Telefonat am Donnerstag noch vor dem Besuch gewarnt: "Diejenigen, die mit dem Feuer spielen, werden daran zugrunde gehen."

Aus Sicht der chinesischen Führung gehört Taiwan zur Volksrepublik, obwohl es schon vor deren Gründung 1949 eigenständig regiert war.

Die Insel versteht sich auch schon lange als unabhängig. Chinas Präsident sieht es als seine "historische" Mission an, die "Vereinigung" zu erreichen und droht mit Eroberung.

Titelfoto: dpa/Taiwan Ministry of Foreign Affairs

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