Pyrotechnik in Luxusfirma gezündet: Rentenproteste nehmen kein Ende

Paris - In Frankreich haben erneut Zehntausende Menschen gegen Präsident Emmanuel Macrons (45) Rentenreform protestiert - über deren Rechtmäßigkeit der Verfassungsrat am morgigen Freitag urteilen will. In vielen Städten hatten die Gewerkschaften am heutigen Donnerstag erneut zu Kundgebungen aufgerufen, zu denen die Behörden 400.000 bis 600.000 Teilnehmer erwarteten.

Streikende Bahnangestellte zünden Pyrotechnik in der Pariser Zentrale des Luxuskonzerns LVMH.
Streikende Bahnangestellte zünden Pyrotechnik in der Pariser Zentrale des Luxuskonzerns LVMH.  © dpa/AP/Lewis Joly

Es kam zu Blockaden von Straßen, Bahngleisen und Raffinerien.

Die Müllabfuhr in Paris begann erneut einen Streik.

Ebenfalls in Paris drangen Demonstranten in die Zentrale des französischen Luxuskonzerns LVMH ein und zündeten Feuerwerkskörper.

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Macron hatte seine umstrittene Reform am gestrigen Vorabend gegen andauernde Kritik verteidigt und einen Dialog mit den Gewerkschaften in Aussicht gestellt.

Das Land müsse weiter vorankommen und er wolle mit den Sozialpartnern über den weiteren Gang der Dinge reden.

Die Reform sei notwendig, die öffentlichen Haushalte müssten ins Gleichgewicht gebracht werden.

Am morgigen Freitag soll der Verfassungsrat das Ergebnis einer Prüfung des Reformvorhabens verkünden.

Er könnte die Reform in Teilen oder vollständig kippen oder für verfassungskonform erklären.

Knackpunkt ist das höhere Rentenalter

Auch in der französischen Stadt Rennes gingen Demonstranten auf die Straße.
Auch in der französischen Stadt Rennes gingen Demonstranten auf die Straße.  © dpa/AP/Mathieu Pattier

Die Proteste richten sich gegen die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre.

Die Mitte-Regierung will mit der inzwischen beschlossenen Reform eine drohende Lücke in der Rentenkasse schließen.

Der Streit verschärfte sich, weil die Regierung den Text ohne Abstimmung durch die Nationalversammlung drückte.

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Präsident Emmanuel Macron will, dass die Reform bis Jahresende in Kraft tritt.

Titelfoto: dpa/AP/Lewis Joly

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