Ausgerechnet am Todestag von Rudolf Heß: Hitlers Ferienanlage jetzt Erholungsort!

Prora - Es sollte einst die protzige Ferienanlage für die Nazi-Schergen von Diktator Adolf Hitler (†56) werden – das berüchtigte "Seebad der 20.000" in Prora auf Rügen. Seit ein paar Jahren wird der kilometerlange Gebäudekomplex mit Wohnungen ausgebaut (TAG24 berichtete).

Nazi-Führer Adolf Hitler und sein Stellvertreter Rudolf Heß bei einem NSDAP-Reichsparteitag 1938 in Nürnberg.
Nazi-Führer Adolf Hitler und sein Stellvertreter Rudolf Heß bei einem NSDAP-Reichsparteitag 1938 in Nürnberg.  © dpa - Bildfunk

Wie bereits Mitte Juli angekündigt, wird dem in idyllischer Ostsee-Strandlage der Status "Erholungsort" verliehen.

Und das ausgerechnet am 17. August – dem Todestag von Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß (†93), der sich 1987 im Berliner Kriegsgefangenen-Gefängnis das Leben nahm.

Ein Tag, den Neonazis traditionell zum Anlass nehmen, um einen umstrittenen Gedächtnismarsch durch Berlin zu veranstalten (TAG24 berichtete).

Dennoch ernannte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (64, CDU) am Freitag (11 Uhr) den Binzer Ortsteil Prora offiziell zum staatlich anerkannten Erholungsort.

Dank der Ernennungsurkunde darf die Gemeinde Kurtaxe und Fremdenverkehrsabgabe erheben.

Die von Diktator Adolf Hitler (†56) gewünschte Ferienanlage soll jetzt Erholungsort werden. (Bildmontage)
Die von Diktator Adolf Hitler (†56) gewünschte Ferienanlage soll jetzt Erholungsort werden. (Bildmontage)  © DPA (Bildmontage)

Die dafür nötige Satzung soll voraussichtlich zum 1. Januar 2019 in Kraft treten.

Mittelfristig strebt Prora sogar den Titel Seebad an. Bis dahin müsse jedoch noch in Infrastruktur investiert werden (TAG24 berichtete).

Die NS-Hinterlassenschaft Prora war nach dem Verkauf des Bundes an Privatinvestoren in den vergangenen Jahren saniert worden.

Hunderte Ferien- und Eigentumswohnungen entstanden in dem Areal, das die Nationalsozialisten einst als gigantische Ferienanlage planten und das zu DDR-Zeiten als großer Militärstandort ausgebaut wurde.

Zuletzt meldete jedoch einer der Investoren in Berlin Insolvenz an und die Zukunft von Block 1 ist ungewiss, wie TAG24 berichtete.

Titelfoto: DPA (Bildmontage)