Wie in einem Grusel-Comic: So zeigt sich der Rammstein-Sänger jetzt in Hamburg

Hamburg - Als Pop-Grusical über Verwahrlosung und Verfettung von Kindern im Kapitalismus hat "Hänsel und Gretel" am Samstagabend Premiere im Hamburger Thalia-Theater gefeiert.

Till Lindemann als Phantom bei der Probe zu "Hänsel und Gretel".
Till Lindemann als Phantom bei der Probe zu "Hänsel und Gretel".  © DPA

Dafür schrieb der "Rammstein"-Frontmann Till Lindemann ("Engel") sechs zumeist gefühlige Songs, die er in Video-Szenen in der Rolle eines Phantoms selbst singt. Mit seiner sonoren Stimme fungiert Lindemann außerdem als Märchenerzähler der Inszenierung des estnischen Künstlerduos Ene-Liis Semper und Tiit Ojasoo.

Die knapp dreistündige Aufführung nach den Gebrüdern Grimm wurde von viel jungem Publikum besucht, das den 55-jährigen Kultstar aus Leipzig begeistert bejubelte und am Ende langen Applaus spendete. Wie in einem grotesken Comic agieren sieben Darsteller, deren Spiel zudem von zwei Kameramännern auf eine riesige Leinwand übertragen wird.

Mit überzeichnend kindlichem Spiel verkörpern Marie Jung und Kristof Van Boven die Geschwister, die von ihren Eltern im Wald ausgesetzt werden, weil sie zu viel Geld kosten. Da verwandelt eine wie eine Drag-Queen aussehende Hexe (Björn Meyer) Hänsel mit Massen von Hamburgern, Pommes Frites, Torten und Donuts in einen tumben Fettwanst. Derweil verwandelt sich Gretel vor Leid in einen Stein.

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Für die nächsten Aufführungen des Stücks im Thalia Theater, am Sonntag, 15. April (19 Uhr), Sonntag, 22. April (20 Uhr) und am Dienstag, 8. Mai (20 Uhr), sind noch Karten zu haben.

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